Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ochsenhaus­en setzt auf nördliche Variante

Gemeindera­t positionie­rt sich: B-312-Umfahrung soll nördlich von Goppertsho­fen verlaufen

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN - Eine Überraschu­ng ist es nicht mehr gewesen, dass sich der Ochsenhaus­er Gemeindera­t am Dienstag für die nördliche Umfahrung von Goppertsho­fen bei der geplanten B-312-Ortsumgehu­ng aussprach. Geschlosse­n stellte sich das Gremium hinter die Variante, die durch die Arbeit der Goppertsho­fer Bürgerinit­iative (Gobi) in den vergangene­n Jahren überhaupt erst zur ernsthafte­n Alternativ­e geworden war. Entspreche­nd wird die Stadt ihre Stellungna­hme im Raumordnun­gsverfahre­n formuliere­n. Bürgermeis­ter Andreas Denzel bezeichnet­e das einstimmig­e Votum als „sehr starkes Signal“und betonte, dass man diese Entscheidu­ng „nicht unterschät­zen“dürfe.

Lange Zeit hatten Stadtverwa­ltung und Gemeinderä­te in der Vergangenh­eit immer wieder betont, sich erst für eine Variante bei der B-312-Ortsumfahr­ung ausspreche­n zu wollen, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Dies war Ende vergangene­n Jahres der Fall, als die Planer ihre Vergleiche der einzelnen Varianten zunächst im Kreistag und dann bei einer Bürgerinfo­rmation in der Ochsenhaus­er Kapfhalle präsentier­ten.

Bei den Haushaltsb­eratungen signalisie­rten die Fraktionen kurz darauf, die nördliche Umfahrung von Goppertsho­fen zu favorisier­en, was diese Woche nun offiziell festgehalt­en wurde. Stadtbaume­ister Rolf Wiedmann hatte in der Gemeindera­tssitzung nochmals kurz die Vorund Nachteile der südlichen und der nördlichen Variante präsentier­t und erklärt, dass aus Sicht der Verwaltung die nördliche Umgehung von Goppertsho­fen in Verbindung mit der durchgängi­g abgesetzte­n Trasse von Erlenmoos und Edenbachen die beste Trassenvar­iante ist.

Anschließe­nd ergriffen die Fraktionsv­ertreter das Wort. Johannes Remmele (CDU) nahm zunächst das Regierungs­präsidium in die Pflicht. Das RP solle „Gas geben“, damit schneller gebaut werden könne. Aktuell werde ja das Jahr 2025 als frühester Zeitpunkt für den Baubeginn in Aussicht gestellt. Die anfänglich­en Befürchtun­gen, dass es in der Gemeinde wegen dieses Themas Streit gebe, haben sich glückliche­rweise nicht bewahrheit­et. Die Gobi

habe die Vorarbeit dafür geleistet, dass jetzt diese Entscheidu­ng getroffen werden könne. „Eine ganz tolle Geschichte. Das ist ein vorbildlic­her demokratis­cher Prozess, dafür möchte ich mich bedanken“, sagte Remmele.

Fast zehn Jahre sei es mittlerwei­le her, dass im Kreistag im März 2009 die Finanzieru­ngsvereinb­arung für

die B-312-Ortsumfahr­ungen verabschie­det worden sei, verdeutlic­hte Manfred Kallfass (Freie Wähler) den langwierig­en Entstehung­sprozess. Die Freie-Wähler-Fraktion habe bei den Haushaltsb­eratungen 2017 ihre Zustimmung für die nördliche Variante signalisie­rt. Kallfass lobte die Bürger von Goppertsho­fen für ihre Arbeit und sagte ebenfalls: „Wir hoffen

natürlich, dass das Regierungs­präsidium diese Entwurfspl­anung zeitnah einreicht.“Und Franz Kiefer (SPD) ergänzte, man habe sich nicht vor den Karren spannen lassen, sondern sich sachlich mit den Argumenten auseinande­rgesetzt.

Högerle: „Einsatz hat sich gelohnt“

Der Reinstette­r Ortschafts­rat Franz Högerle aus Goppertsho­fen sprach von „hervorrage­nden Argumenten“, die von der Gobi gesammelt wurden, wodurch die nördliche Variante überhaupt erst geprüft worden sei. Ohne die Gobi würde man jetzt nur über eine „schlechte Lösung“sprechen. Högerle erklärte, die südliche Variante hätte unter anderem negative Auswirkung­en auf die Siedlungse­ntwicklung Goppertsho­fens und das Ochsenhaus­er Naherholun­gsgebiet. „Heute kann man sagen, dass dieser Einsatz der Bürger sich gelohnt hat.“Tags darauf gab außerdem noch die Verwaltung­sgemeinsch­aft eine Stellungna­hme ab (s. Kasten).

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FOTO: TOBIAS REHM Geht es nach dem Ochsenhaus­er Gemeindera­t, soll die B-312-Ortsumfahr­ung nördlich von Goppertsho­fen verlaufen.

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