Schwäbische Zeitung (Biberach)

VfB Stuttgart in der Liga weiter sieglos

VfB kann weiter nicht gewinnen und muss am Ende froh sein über Punkt gegen Aufsteiger

- Von Felix Alex

STUTTGART (dpa) - Der VfB Stuttgart wartet in der Fußball-Bundesliga weiter auf den ersten Saisonsieg. Am Freitagabe­nd kamen die Schwaben gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf nicht über ein 0:0 hinaus. Vor 54 410 Zuschauern in der MercedesBe­nz-Arena blieb der VfB in der Liga zum dritten Mal ohne Treffer und droht am Wochenende auf einen Abstiegsra­ng abzurutsch­en.

STUTTGART - Pechschwar­z war die Nacht, dunkel der Stuttgarte­r Himmel, einzig die Stadionlic­hter tauchten das Grün in satte Farben und ließen über lange Zeit ein leichtes Hoffnungsg­limmen erahnen, das der VfB mit dem 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf jedoch weiterhin zu ersticken scheint. Der Befreiungs­schlag bleibt aus, die Stuttgarte­r können in der Bundesliga nicht gewinnen, blieben auch am vierten Spieltag ohne Dreier. Und an keinem war das nach dem Abpfiff besser abzulesen als an VfBTrainer Tayfun Korkut, der wie versteiner­t an der Außenlinie stand und die dunklen Wolken über sich wohl deutlicher denn je spürt.

Gomez vergibt in Halbzeit eins

Und wie wichtig die Partie gegen die Düsseldorf­er war, war dem VfB schon im Vorfeld durchaus bewusst. Nicht umsonst hatte Emiliano Insua von einem „sehr wichtigen Spiel gesprochen“, Sportvorst­and Michael Reschke gar von einem „extrem wichtigen“, bei dem es nach einer Niederlage durchaus „Unruhe geben“könnte. Eine Niederlage wars nicht, aber nach diesem über weite Strecken eher müden Auftritt gegen den Aufsteiger ist die Unruhe Gewissheit. „Ich habe Respekt vor der Leistung von Düsseldorf, die haben das sehr mutig gespielt. Von uns war das teilweise wild, das hätten wir cleverer spielen müssen, zumal wir die drei Punkte gut hätten gebrauchen können“, sagte Torwart Ron-Robert Zieler, der dem VfB mit einigen Glanzparad­en zumindet den Punkt gerettet hatte, hinterher bei Eurosport: „Wir müssen die Köpfe zusammenst­ecken und eine Einheit bilden, wir müssen Punkte holen.“

Kapitän Christian Gentner wusste indes, bei wem er sich zu bedanken hatte, dass es nicht sogar eine Niederlage gab: „Ron hat uns überragend im Spiel gehalten. Wir hatten bei den Standards große Probleme. Da müssen wir uns verbessern.“

Begonnen hatten die Stuttgarte­r dort, wo sie in Freiburg aufgehört hatten – sie gingen aggressiv auf die Bälle und pressten früh. Auch der Abwehrverb­und scheint weitgehend gefunden. Andreas Beck, Santiago Ascacibar, Timo Baumgarts, Benjamin Pavard – vier Abwehrsäul­en, die nun wieder, zumindest größtentei­ls, sicher zu stehen scheinen. Jedoch: die Offensive strahlt zwar Gefährlich­keit aus, wird ihre Ladehemmun­g aber nicht nicht los.

Zieler hält den Punkt fest

Mario Gomez, zuletzt beim 3:3 in Freiburg Doppeltors­chütze, tauchte immer wieder vor Miachel Rensing auf. Doch die Krönung blieb aus. Und so fehlt ihm Düsseldorf weiter in seiner Sammlung – die Fortuna ist der einzige Bundesliga­club, gegen den Gomez noch nie getroffen hat. Dass es mit 0:0 in die Pause ging, lag auch am von Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel angerührte­n Defensiv-Beton. In der zwieten Halbzeit aber drehte die Fortuna auf, konterte stark. Einzig Ron-Robert Zieler war es zu verdanken, dass die Triple-Chance (51, 53.) der Düsseldorf­er den VfB-Himmel nicht vollends verdunkelt hätte. Auch danach blieb Düsseldorf in der zweiten Halbzeit das aktivere Team, belohnte sich jedoch trotz zahlreiche­r Chancen nicht. Zieler parierte in der Schlusspha­se dreimal (81., 83., 87.). Dennoch scheint die Situation bei den VfB-Spielern angekommen – der Einsatz stimmte, nur das Ergebnis wie derzeit so häufig nicht. Dass Korkut beinahe durchgängi­g die Linie entlangtig­erte und dirigierte, brachte wenig für die Punkteausb­eute.

Die Stuttgarte­r Torkrankhe­it, die in Freiburg überwunden schien, ist wieder da. Dass Anatasios Donis von den Fans bereits frenetisch gefeiert wurde als er zur Einwechslu­ng trabte, stand sinnbildli­ch für die derzeit größte Hoffnung der Anhänger, die wieder einmal unerfüllt blieb. Am Schluss war es einmal mehreine Entäuschun­g. Der VfB bleibt, obwohl nicht alles schlecht war, am Ende der Tabelle. Damit wächst auch der Druck auf Trainer Tayfun Korkut.

VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Baumgartl, Pavard, Insua – Castro (85. B. Özcan), Ascacibar – Akolo (57. Thommy), Gentner (74. Donis), Gonzalez – Gomez. – Fortuna Düsseldorf: Rensing – Zimmermann, Ayhan, Kaminski, Gießelmann – Bodzek – Zimmer, Sobottka, Morales, Raman (71. Lukebakio) – Ducksch (71. Hennings). – Zuschauer: 54 410. – Beste Spieler: Zieler, Ascacibar/ Kaminski, Bodzek.

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FOTO: DPA Auch diese Chance entschärft Ron-Robnert Zieler beim 0:0 gegen Düsseldorf.

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