Schwäbische Zeitung (Biberach)
Polizei muss viel Aufklärungsarbeit leisten
Zahlreiche Verkehrsteilnehmer lassen sich von Handy, Navi oder durchs Musikhören ablenken
REGION (sz) - Die Polizei hat bei intensiven Verkehrskontrollen am Donnerstag das Thema Ablenkung in den Mittelpunkt gestellt. Bei dieser ersten deutschlandweiten Verkehrssicherheitsaktion gegen Ablenkung im Straßenverkehr beteiligte sich das Polizeipräsidium Ulm den ganzen Tag. Die Beamten leisteten mit dieser Aktion auch Präventionsarbeit und hatten außer der Handynutzung auch die Verkehrstüchtigkeit und Verkehrssicherheit der Fahrzeuge im Blick.
Insgesamt ungefähr 31 000 Autound Lkw-Fahrer sowie 600 Radfahrer stoppten die Beamten an diesem Tag. Bei den Kontrollen stellte die Polizei 167 Verstöße wegen verbotswidriger Nutzung von Mobiltelefonen fest. 382 Verkehrsteilnehmer hatten ihren Sicherheitsgurt nicht angelegt.
Im Landkreis Biberach stoppte die Polizei fast 8000 Verkehrsteilnehmer, darunter ungefähr 200 Radfahrer. Auf 25 Fahrer eines Autos oder Lkws kommen Anzeigen zu, weil sie während der Fahrt ein Smartphone benutzt haben. 89 waren ohne Sicherheitsgurt unterwegs.
Seit Herbst vorigen Jahres müssen Handysünder am Steuer deutlich mehr Bußgeld berappen: Statt 60 Euro und ein Punkt erwarten sie nun 100 Euro und ein Punkt in Flensburg. Auch Radfahrer sind nicht von Strafe frei: Sie müssen statt 25 inzwischen 55 Euro Strafe zahlen.
Wie die Polizei berichtet, beobachteten die Polizisten, dass sich sehr viele Verkehrsteilnehmer durch die nicht verbotswidrige Bedienung von Navigationsgeräten ablenken ließen. Auch das Tragen von Kopfhörern sowohl bei Fahrradfahrern als auch bei Fußgängern spielt hinsichtlich der Ablenkung im Straßenverkehr eine immer größere Rolle. Deshalb klärte die Polizei in Gesprächen über die unterschätzten Risiken von Ablenkung im Straßenverkehr auf. Aufklärung betrieben die Beamten auch, weil sie feststellen mussten, dass relativ viele Verkehrsteilnehmer ihren Sicherheitsgurt nicht angelegt hatten.