Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Ich möchte die Lebensqualität der Bürger verbessern“
Bürgermeisterkandidat Florian Hänle stellt seine Pläne für Mittelbiberach vor
MITTELBIBERACH - Drei Wochen vor der Bürgermeisterwahl in Mittelbiberach geht der Wahlkampf in die heiße Phase: Am Donnerstagabend hat der Kandidat Florian Hänle zu einer Vorstellungsrunde in das Gasthaus Adler eingeladen. Punkten will er vor allem mit den Themen Familie, Baupolitik und Breitbandversorgung. Die Bürger beteiligten sich rege an der Diskussion – und brachten ihre ganz eigenen Themen mit.
Hänle hatte rund eine Stunde lang über die Leitlinien seiner Politik gesprochen, von der Wirtschaft bis zur Digitalisierung in Mittelbiberach, als sich die Bürger in die Diskussion einbrachten – mit ganz lokalen Problemen: Der Schönenbucher Weg sei „eine Katastrophe“, beklagte ein Anwohner, „viel zu eng für den Verkehr“. Hänle antwortete: „Das wird sich der neue Bürgermeister anschauen müssen.“
Ein anderer Bürger empörte sich: „Alle vergessen das Oberdorf.“Noch heute fühle er sich in vielen Punkten benachteiligt, zum Beispiel beim Breitbandausbau. Der Ortsteil war bereits 1934 eingemeindet worden. Für seine Ausführungen erntete der Mann stellenweise Gelächter von den übrigen Bürgern. Hänle nahm die Kritikpunkte auf und versprach ihm einen zeitnahen Gesprächstermin. „Ich pflege stets eine Politik der offenen Tür“, betonte der Bürgermeisterkandidat. Eine Zuhörerin flüsterte: „Oh je, das ist gefährlich.“
Gefragt nach seinen Visionen für die Gemeinde, antwortete Hänle: „Ich
möchte die Lebensqualität der Bürger verbessern.“„Und Sie müssen das Oberdorf mit dem Unterdorf wieder versöhnen“, rief ein Zuhörer scherzhaft.
Konzepte gegen Wasserprobleme
Hänle erwies sich als Kenner der Baupolitik und umriss seine Konzepte für den Starkregen- und Hochwasserschutz. „Die Lösung wird ein Mix aus vielen Maßnahmen sein“, war sein Fazit. Immer wieder zog er Parallelen zu seiner jetzigen Arbeitsstelle als Geschäftsführer der Gemeinde Geltendorf. Die Stelle in Mittelbiberach sei schon lange sein Ziel gewesen, betonte er.
Die gute finanzielle Ausgangslage schaffe „Handlungsspielraum“. Er wolle auch in Zukunft haushalten. Für
die Entwicklung der Gemeinde habe er sich dennoch viel vorgenommen: „Ich werde in acht Jahren nicht alles umsetzen können“, sagte er und fügte hinzu: „Deshalb will ich nicht nur gewählt, sondern auch wiedergewählt werden.“
Sein Wunsch sei unter anderem, dem Heimatfest einen neuen Rahmen zu geben. Das Thema wolle er aber zunächst mit der Bürgerwehr besprechen. Grundsätzlich wolle er für Bürger wie für die Vereine ein offenes Ohr haben. Für die nächsten Wochen habe er zudem weitere Hausbesuche geplant, um mit so vielen Bürgern wie möglich ins Gespräch zu kommen.
Ein Gast bei der Vorstellungsrunde hörte wohl besonders genau hin: Der Vater des Kontrahenten Matthias Weber saß im Publikum.