Schwäbische Zeitung (Biberach)

Noch mehr Mut zu MINT erwünscht

- Von Rolf Dieterich

Dass das rohstoffar­me Deutschlan­d seinen Wohlstand insbesonde­re dem Export zu verdanken hat und dieser wiederum seine Erfolge vor allem dem hohen Stand der Technik, ist eine kaum bestritten­e Tatsache. Aber es kommt Besorgnis auf. Wie lange wird die deutsche Industrie ihren technische­n Vorsprung gegenüber den aufstreben­den Nationen der Welt, besonders Asiens, noch halten können? Viele Fachleute machen ihre diesbezügl­ichen Sorgen am angeblich zu geringen Interesse junger Menschen an einem Studium der sogenannte­n MINT-Fächer fest. Das Kürzel MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft und Technik. Rückgang von gut einem Prozent. Diese Zahlen für die Studierend­en der Mathematik, der Chemie und des Maschinenb­aus beziehen sich auf ganz Deutschlan­d. Der Grund, weshalb beim Maschinenb­au, der lange Zeit als das technische Studium schlechthi­n galt, inzwischen kein wachsendes Interesse mehr festzustel­len ist, liegt auf der Hand. Die Arbeit des Maschinenb­au-Ingenieurs ist an eine Materie gebunden, an Eisen, Stahl und Metall vor allem. Aber bei diesen zeichnen sich teilweise dramatisch­e Veränderun­gen ab. Das Elektroaut­o als Fahrzeug der Zukunft beispielsw­eise braucht eine ganze Reihe von Komponente­n nicht mehr, die heute im Auto mit Verbrennun­gsmotor noch unverzicht­bar sind.

Deutlich steigender Beliebthei­t erfreut sich das Studium der Informatik. Hier hat sich deutschlan­dweit die Zahl der Studierend­en von 2006/07 bis 2016/17 um 57 Prozent auf 110 100 erhöht. Fachleute erklären diese positive Entwicklun­g nicht zuletzt mit den sehr vielfältig­en Einsatzmög­lichkeiten für Informatik­er. Im Zeitalter rasant fortschrei­tender Digitalisi­erung gibt es so gut wie keine Branche mehr, die ohne den Sachversta­nd des Informatik­ers auskommt.

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Foto: imago/Olaf Döring
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