Schwäbische Zeitung (Biberach)
Evangelische Kantorei erkundet Weltkulturerbe
Ausflug führt Teilnehmer nach Oberlenningen, Schopflocher Moor und Hohle Fels
BIBERACH (sz) - Das Museum für Papier- und Buchkunst im Schlössle in Oberlenningen, das Schopflocher Moor und der Hohle Fels sind bei bestem Ausflugswetter das Ziel des diesjährigen Ausflugs der evangelischen Kantorei gewesen.
Anlass für die Gründung des Museums für Papier- und Buchkunst in Oberlenningen war die Erfindung des Kunstdruckpapiers wie Renate Seufert vom Förderkreis Schlössle in ihren Ausführungen zur Geschichte des Museums der Gruppe erläuterte. Nach der aufwendigen und gelungenen Renovierung des Schlössle ist es aufs beste gelungen, das architektonische Denkmal aus dem 16. Jahrhundert und die moderne Nutzung als Museum und Bücherei in harmonischen Einklang zu bringen.
Nächstes Ziel der Fahrt war das Naturschutzzentrum Schopflocher Alb mit Wanderung zum Schopflocher Moor. Mit einer relativ kleinen Ausdehnung stellt es aber durchaus eine Besonderheit auf der Schwäbischen Alb dar. Selten gewordene Braunkehlchen und auch Kreuzottern sind hier zu finden.
Das Weltkulturerbe der Unesco, der Hohle Fels, war der letzte Programmpunkt der Fahrt. Der Hohle Fels ist eine der größten Hallenhöhlen der Schwäbischen Alb. Zunächst erhielt die Gruppe von Höhlenführer Reiner Blumentritt einen Überblick über das Achtal während der letzten Eiszeit. Im Inneren der Höhle ist es kühl, circa neun Grad. Reiner Blumentritt informiert über die Entstehung der Höhle bevor der obere Bereich der Höhle erklommen wird. Von dort hat man die ganze Höhle im Blick.
Die Kantorei ließ es sich nicht nehmen, die Akustik mit einem Lied zu erproben. Wieder unten angekommen sind die Ausgrabungsstätten das Thema. Seit 1870 finden hier mit Unterbrechungen Grabungen statt. Am 9. September 2017 wurde die Venus gefunden, geschnitzt aus Mammutelfenbein. Sie ist das älteste bekannte Kunstwerk, das einen Menschen darstellt, circa 42 500 Jahre alt. In verschiedenen Vitrinen sind weitere Funde (Nachbildungen) ausgestellt, die im Original im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren zu sehen sind. Tief beeindruckt von dem Gehörten und Gesehenen tritt die Gruppe den Heimweg an.