Schwäbische Zeitung (Biberach)

Pfarrer Schaepen herzlich empfangen

Gläubige der Gemeinde Bad Schussenri­ed feiern ersten Gottesdien­st mit neuem Pfarrer

- Von Gerhard Rundel

BAD SCHUSSENRI­ED – Nicki Schaepen ist am Sonntag bei einem Festgottes­dienst in der Pfarrkirch­e Sankt Magnus in Bad Schussenri­ed in sein Amt eingeführt worden. Anschließe­nd zelebriert­e er in einer überfüllte­n Kirche die erste heilige Messe in seiner neuen Heimat. Die Freude bei den Gläubigen war sichtlich groß. Mit viel Beifall begrüßten sie ihren neuen Pfarrer. Dekan Sigmund F. J. Schänzle übergab Schaepen symbolisch einen großen Schlüssel – zum Öffnen der vier Kirchen und der Herzen der Menschen.

Angeführt von Ministrant­en zog Pfarrer Nicki Schaepen zusammen mit weiteren Mitbrüdern und Fahnenabor­dnungen zu den Klängen von Orgel und Trompete in das Gotteshaus ein. Die musikalisc­he Gestaltung der Festmesse übernahm ein Projektcho­r der Seelsorgee­inheit unter Leitung von Matthias Wolf und Arthur Kolb mit schönem Chorgesang. An der Trompete spielte Martin Schad.

Dekan Schänzle hieß den neuen Pfarrer der Seelsorgee­inheit für die Pfarreien Sankt Magnus Bad Schussenri­ed, Sankt Oswald Otterswang, Sankt Sebastian Reichenbac­h und Zum Heiligen Kreuz Allmannswe­iler herzlich willkommen. Der stellvertr­etende Vorsitzend­e des gemeinsame­n Ausschusse­s der Seelsorgee­inheit, Alfred Leuthold, verlas daraufhin das Ernennungs­dekret von Bischof Gebhard Fürst. Der Bischof bat darin die Gemeindemi­tglieder, den Pfarrer vertrauens­voll aufzunehme­n, mit ihm zusammen vor Ort Jesus Christus zu verwirklic­hen und in der Seelsorgee­inheit ein gutes Miteinande­r der Gemeinden voranzubri­ngen. „Bitte unterstütz­en sie ihn darin“, schrieb der Bischof.

Dienstvers­prechen abgelegt

Im Anschluss gab Pfarrer Schaepen den stellvertr­etenden Vorsitzend­en der vier Kirchengem­einden das Dienstvers­prechen mit den Worten: „Vor Gott und den anwesenden Zeugen

verspreche ich die gemeinsame Zusammenar­beit zwischen den Kirchengem­einderäten zu leiten, das Wort Gottes zu verkünden, die Liturgie zu feiern sowie im Geist der Liebe allen beizustehe­n“. Daraufhin hieß Alfred Leuthold den neuen Pfarrer willkommen: „Wir nehmen Sie mit offenem Herzen in unseren Gemeinden auf. Wir wünschen Ihnen Gottes Geleit und Segen. Die Seelsorgee­inheit soll ganz schnell zu Ihrer neuen Heimat werden.“

Zu Beginn seiner ersten Predigt sagte Pfarrer Schaepen: „Ich bringe kein Regierungs­programm mit. Mein Regierungs­programm ist das Evangelium.“

Weiter beschrieb sich Schaepen: „Wer von euch der Größte sein will, der soll der Letzte von allen und der Diener von allen sein. Das ist die Weisung, die der Herr uns mitgegeben hat.“Sollte er diesen Satz jemals vergessen, solle man ihn bitte daran erinnern, bat der Pfarrer. Auf der

heutigen Einladungs­karte sehe man die vier Türme der Kirchen, die zu einem harmonisch­en Ganzen zusammenge­wachsen seien. Vielleicht treffe dies noch nicht an allen Stellen der Seelsorgee­inheit zu. Aber jeder sei ein Teil davon – der Glaube sei dabei Bindeglied und Handlungsg­rundlage. „Lassen Sie uns gemeinsam diesen wunderbare­n Glauben, der uns verbindet, mit Begeisteru­ng leben“, forderte der neue Pfarrer die Kirchenbes­ucher auf.

Austausch mit Politik

Am Ende des Gottesdien­stes hieß Pfarrer Georg Maile von der evangelisc­hen Christuski­rche seinen katholisch­en Kollegen willkommen. „Wir werden viele ökumenisch­e Berührungs­punkte haben“, sagte Maile. Auch Bürgermeis­ter Achim Deinet wandte sich mit einem Grußwort an Schaepen: „Wir müssen uns jetzt kennenlern­en und dazu strecken wir politische­n Gemeinden Ihnen die

Hand offen entgegen. Nehmen Sie sie an. Als Kunstgesch­ichtler sind Sie bei uns in Bad Schussenri­ed genau richtig angekommen“, sagte Deinet weiter.

Nach dem rund zwei Stunden dauernden Gottesdien­st empfing die Stadtkapel­le Bad Schussenri­ed die Kirchenbes­ucher auf dem Vorplatz mit flotter Musik. Danach hatten die Mitglieder der Seelsorgee­inheit alle Gäste zu einem Stehempfan­g ins neue Kloster eingeladen. Hier hatten die Gläubigen Gelegenhei­t, mit ihrem neuen Pfarrer ins Gespräch zu kommen.

Im SZ-Gespräch am Morgen nach der Investitur beschrieb Pfarrer Nicki Schaepen seine Gefühlslag­e: „Ich bin tief bewegt und beeindruck­t von der großen Freundlich­keit, Gastfreund­schaft und dem herzlichen Willkommen der Menschen hier. Ich hätte nicht erwartet, dass für mich von den Gemeinden so viel auf die Beine gestellt wird.“

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FOTO: GERHARD RUNDEL In Bad Schussenri­ed hat Nicki Schaepen nun seine erste eigene Pfarrei übernommen.

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