Schwäbische Zeitung (Biberach)
Fußball, Regionalliga
Sieg dank starker zweiter Hälfte: Der SSV Ulm 1846 hat in der Fußball-Regionalliga Südwest am Freitagabend 2:1 gegen den VfB Stuttgart II gewonnen. Die Ulmer Tore erzielten Adrian Beck (48.) und Steffen Kienle (61.), für den VfB traf Jan Ferdinand (3.). Kontrollierter Kombinationsfußball auf der Gäste- und Konterfußball auf der Heimseite – so zeigte sich die Partie zu Beginn. Frühe Quittung war das 1:0 der Stuttgarter in der 3. Minute. Der VfB ließ den Ball laufen, die Spatzen sahen beeindruckt zu und schliefen in der Verteidigung. Jan Ferdinand war durch, umspielte Ulms Torwart Christian Ortag und traf. Auffällig war, wie taktisch gut geschult die Stuttgarter von Trainer Marc Kienle auftraten. Das Umschaltspiel aus der Defensive in die Offensive und umgekehrt funktionierte ausgezeichnet. Nach der Pause änderte sich das Bild komplett. Ulm wirkte jetzt wesentlich konzentrierter und kreativer im Angriff. Es dauerte nur drei Minuten, bis Adrian Beck zum Ausgleich traf. Eine Flanke von Tino Bradara ließ VfB-Torwart Kastenmeier abermals durchrutschen und Beck traf locker. Der SSV wirkte wie verwandelt. Schon in der 61. Minute erzielte Kienle das 2:1 per schönem Schuss im Strafraum. Was beim VfB in Durchgang eins noch gut funktioniert hatte, klappte nun gar nicht mehr. Gefahr strahlte er kaum noch aus. (gioe)
Niederlage und Platzverweise für FVI: Knüppeldick kam es für den FV Illertissen bei Viktoria Aschaffenburg in der FußballRegionalliga Bayern. Nicht nur, dass sie das Spiel mit 1:3(1:0) verloren, sondern zwei Spieler mussten auch noch vorzeitig vom Platz. Volkan Celiktas flog nach einer guten halben Stunde wegen einer Unbeherrschtheit mit Rot und Burak Coban kurz nach der Halbzeit mit Gelb-Rot. Bitter für die Illertisser, denn sie waren bis zum ersten Platzverweis klar die bessere Mannschaft, führten hochverdient mit 1:0. Felix Schröter hatte in der 19. Minute zur Führung für die Illertisser eingeköpft. Ansonsten war es vom Spielverlauf her nur eine Frage der Zeit, wann die Illertisser das zweite Tor schießen würden. Dann kam die ominöse 38. Minute, nach der sich alles drehte. Der Illertisser Maurice Strobel wurde in der Aschaffenburger Hälfte übel von hinten gefoult. Schiedsrichter Florian Kornblum zeigte aber nur Gelb. Volkan Celiktas ging zu weit, flog nach einem Getümmel wegen seiner Unbeherrschtheit vom Platz. Kurz darauf sah Coban seine zweite Gelbe Karte. Trotz zweier Großchancen für die Gastgeber konnten die Illertisser ihre Führung bis zur 70. Minute halten. Doch der Kräfteverschleiß war einfach zu groß und so gerieten sie innerhalb von zwei Minuten in Rückstand. Beide Male hatte Clay Verkaj getroffen. (hs/sz)
FCM ohne Torerfolg: Erstmals in dieser Saison ist der FC Memmingen in der Fußball-Regionalliga Bayern ohne Torerfolg geblieben. Die Folge war im Verfolgerduell gegen den bis dato punktgleichen Tabellennachbarn VfB Eichstätt vor knapp tausend Zuschauern die erste Heimniederlage (0:2). Für die Gäste, die in der Abwehr Beton angerührt hatten, war es der vierte Sieg in Serie. Die Memminger wollten wieder einen frühen Treffer setzen. 20, 25 Minuten sah es auch recht schwungvoll aus, auch wenn die hundertprozentigen Chancen nicht dabei waren. Die wenigen Eichstätter Vorstöße waren wiederum nicht ungefährlich. „Im Laufe der ersten Halbzeit haben wir uns einschläfern lassen“, kritisierte Memmingens Trainer Stephan Baierl das nachlassende Tempo, „aus der Lethargie sind wir auch in der zweiten Hälfte nicht erwacht“. Zwar gehört es zu seinem System, im Zweifel erst einmal hinten den Ball zu halten und das Spiel neu aufzuziehen. Was in der 54. Minute passierte, gehörte jedoch nicht zum System. Zu phlegmatisch wurde hintenrum gespielt. Lukas Rietzler legte fatalerweise regelrecht einen Rückpass für VfBKapitän Fabian Eberle auf, der brauchte nur noch einzuschieben. Nach einem Freistoß brachte Eberle 20 Minuten später den Ball auch irgendwie über die Linie. Memmingen versuchte nach einer Stunde den Druck zu erhöhen, aber gegen die kompakten Gäste wollte nur wenig bis gar nichts gelingen. „Heute sind einigen die Augen aufgegangen, so einfach geht’s nicht“, zeigte sich Baierl vom Auftritt bitter enttäuscht, „wir sind mit simplen Mitteln geschlagen worden“. Auch einige Spieler, die insgeheim nach höherem Streben und „auf irgendwelche Angebote warten“, wie es der Coach ausdrückte, wurden jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. (ass/sz)