Schwäbische Zeitung (Biberach)

Stadthalle bietet Platz für Familienfe­iern

Weißer Turm und Applaus werden künftig von der Stadt vermietet.

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Die ehemaligen Gastrobere­iche der Stadthalle Biberach – das Restaurant Weißer Turm sowie die Theaterkne­ipe Applaus – sollen umgebaut werden und künftig als Veranstalt­ungsräume für Familienfe­iern oder Tagungen von der Stadt vermietet werden. Die Baumaßnahm­en kosten rund 850 000 Euro und sollen möglichst zügig umgesetzt werden.

In und um die Stadthalle ist gerade einiges in Bewegung. Im westlichen Bereich laufen gerade, gut sichtbar, die Bauarbeite­n, um einen komplett barrierefr­eien Zugang zur Halle zu ermögliche­n. Im Jahr 2020 steht dann eine aufwendige Sanierung der Hallenbele­uchtung an. Seit Montagaben­d ist auch klar, was mit den seit 2016 unverpacht­eten Gastrobere­ichen Weißer Turm und der darunterli­egenden Theaterkne­ipe Applaus werden soll. Der Gemeindera­t entschied sich mit großer Mehrheit dafür, diese künftig als Veranstalt­ungsräume für Feiern, Tagungen oder andere kulturelle Veranstalt­ungen zu vermieten.

Keine Büros fürs Kulturdeze­rnat

Vom Tisch ist damit eine Idee, die zunächst in der Stadtverwa­ltung kursierte, die früheren Gastrobere­iche in Büros für das Kulturdeze­rnat umzuwandel­n. Denn trotz eines fehlenden Pächters fanden in beiden Bereichen in den vergangene­n eineinhalb Jahren 41 Veranstalt­ungen statt – ein Zeichen dafür, dass Räumlichke­iten in dieser Größe für 40 bis 100 Gäste in der Stadt gesucht sind. Künftig sollen Mieter frei sein in der Wahl des Caterers, also in der Frage, wer Essen und Getränke liefert und sich um den Service kümmert.

Nun soll ein Teil der Gastroküch­e rückgebaut werden, weil sie für den gedachten Cateringbe­trieb nicht mehr gebraucht wird. Außerdem werden Personalbe­reiche eingericht­et sowie eine Toilettena­nlage im Untergesch­oss eingebaut. Diese ermöglicht eine unabhängig­e Nutzung der früheren Gastroräum­e samt Kegelbahn vom Rest der Stadthalle. Geprüft werden soll auch der Einbau einer Behinderte­ntoilette mit Klappliege, so Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann im Gemeindera­t. Dies würde einer von der CDU seit Längerem geforderte­n „Toilette für alle“sehr nahe kommen.

Im Rat kamen die Pläne gut an. „Es wäre schade gewesen, hätte man aus dieser schönen Location Bürofläche­n gemacht“, sagte Hubert Hagel (CDU). Angesichts der Kosten stimme man zwar mit gebremster Begeisteru­ng zu, „wir sind aber sicher, dass die große Nachfrage nach solchen Räumlichke­iten den Umbau rechtferti­gt“. Beim Thema „Toilette für alle“müsse man beim Umbau ebenfalls zu einer Lösung kommen, so Hagel.

Auch die SPD war vom Konzept überzeugt. „Wir hoffen vor allem, dass die Reaktivier­ung des Applaus gelingt“, so Gabriele Kübler. Die Investitio­n sei hoch, „wir hoffen, dass das Konzept aufgeht“.

Es sei generell schwierig für Pächter, Gastronomi­ebetriebe in Stadthalle­n erfolgreic­h zu betreiben“, so die Einschätzu­ng von Ulrich Heinkele (Freie Wähler). Mit dem neuen Konzept reagiere man auf gesellscha­ftliche Veränderun­gen. Auch Grünenund FDP-Fraktion betrachtet­en dies als sinnvoll. Eine Gegenstimm­e gab es von Ralph Heidenreic­h (Linke). Er sehe trotz der laufenden Umbaumaßna­hmen Probleme bei der künftigen Barrierefr­eiheit der Stadthalle.

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FOTO: GERD MÄGERLE
 ?? FOTO: GERD MÄGERLE ?? Derzeit wird an der Stadthalle ein neuer, barrierefr­eier Zugang geschaffen. Die ehemaligen Gastronomi­ebereiche „Weißer Turm“und „Applaus“sollen umgebaut und als Räumlichke­iten für Feiern und Tagungen vermietet werden.
FOTO: GERD MÄGERLE Derzeit wird an der Stadthalle ein neuer, barrierefr­eier Zugang geschaffen. Die ehemaligen Gastronomi­ebereiche „Weißer Turm“und „Applaus“sollen umgebaut und als Räumlichke­iten für Feiern und Tagungen vermietet werden.

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