Schwäbische Zeitung (Biberach)
Spurwechsel taucht in die Folgen der Eiszeit ein
Ochsenhauser Gruppe wandert mit Otto Minsch auf dem Geopfad bei Bad Schussenried
OCHSENHAUSEN (sz) - Der Spurwechsel Ochsenhausen hat sich auf Spurensuche begeben, wie die Eiszeit die oberschwäbische Landschaft geprägt hat. Otto Minsch, Realschulrektor im Ruhestand aus Bad Schussenried, führte die Teilnehmer auf dem Geopfad, der unter seiner Federführung 2011 angelegt wurde.
Der Rundweg begann am „Gletschergarten“, wo Findlinge aufgebaut sind, die der Würm-Gletscher vor etwa 20 000 Jahren aus den Alpenregionen herbrachte, zum Teil aus 800 Kilometern Entfernung.
Endmoräne gut zu erkennen
Mit dem einsetzenden Klimawandel kam der Gletscher zum Stillstand, erkennbar an dem Endmoränenwall, der Schussenried wie ein Bogen umgibt. An der heutigen Schussenquelle lag das Gletschertor, durch das der Schmelzwasserabfluss erfolgte. Funde eines Eiszeitjägerlagers zeigen, dass hier die günstigste Stelle war, wo das Wild erlegt werden konnte. In unmittelbarer Nähe liegt ein Findling mit einem geschätzten Gewicht von 52 Tonnen, bestehend aus helvetischem Kieselkalk. Auf dem Buchbühl erkannten die Teilnehmer gut die bewaldete Endmoräne.
Auf dem weiteren Rundgang zeigte Otto Minsch ein Toteisloch. Toteislöcher sind Teile eines Gletschers, die liegen blieben und keine Verbindung mehr mit dem Gletscher hatten. Sie wurden mit Sedimenten bedeckt, die Oberfläche sackte nach dem Abschmelzen langsam ab, und ein Toteissee entstand. Auf dem weiteren Weg gelangte die Gruppe zur Kapelle in Kleinwinnaden. Hier war ein See, der verlandete, wodurch Torf, ein wertvoller Rohstoff entstand. Heute ist vom ehemaligen Torfabbau nichts mehr zu sehen.