Schwäbische Zeitung (Biberach)

Sitzmöbel und Werbefläch­e fürs Mitmachen im Maibaumtea­m 2019

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Groß war die Freude, dass es dieses Jahr wieder einen Maibaum gegeben hat – und jetzt dürfen sich die Ummendorfe­r sogar noch auf eine schöne Sitzbank freuen, die aus dem abgebauten Maien gefertigt wurde.

Ein oberschwäb­ischer Ort, der was auf sich hält, ohne Maibaum? Eigentlich kaum vorstellba­r, und auch in Ummendorf wurde die Tradition über all die Jahre durch wechselnde Vereine hochgehalt­en. Doch obwohl die Auflösung der zuletzt in dieser Sache engagierte­n Kolpingfam­ilie länger vorher festgestan­den hatte, geschah 2017 das Unsagbare: Niemand sprang in die Bresche. Die Folge, oh Schreck: kein Maibaum nirgends in Ummendorf. Das sorgte für Diskussion­en, „man müsste ...“hieß es allerorten. Wolfgang Baur beließ es nicht dabei und beschloss: „Ich leiere das an und will, dass möglichst viele mitmachen.“

So fanden sich dieses Jahr durch Mund-zu-Mund-Propaganda 30 Leute, die es ohne Vereinsstr­ukturen anpackten: In gemeinscha­ftlicher Arbeit fällten sie im Wald den von der Gemeinde überlassen­en Baum, trafen sich im katholisch­en Gemeindeha­us zum Räppeln und Kranzen und ließen sich nicht einmal von einer abgebroche­nen Spitze aus dem Konzept bringen. Kurzum, sie statteten Ummendorf 2018 wieder mit einem stolzen Maibaum aus, erfuhren dafür im Ort und beim SZ-Maibaumwet­tbewerb Anerkennun­g und stellten bei alldem fest: „Das gemeinsame Arbeiten ist nett und lustig“, sagt Sonnia Baur. Vom Feschtle beim Maibaumste­llen ganz zu schweigen.

Mit von der Partie war Christian Kuhn, der 2017 beim Anblick des kahlen Maibaumsta­ndorts gesagt hatte: „Eine Katastroph­e!“Als der Mai ins Land gegangen war, kam ihm als Schreiner noch eine besondere Rolle zu: aus dem Holz etwas Sinnvolles, möglichst Gemeinnütz­iges, zu machen. Außer Brennholz schuf er eine Balanciers­tange für den Kindergart­en und eine Sitzbank. Die Gemeinde als Eigentümer­in des Baums will diese wohl zunächst am Badesee aufstellen. Eine willkommen­e Gelegenhei­t, sich niederzula­ssen, und nebenbei eine optimale Werbefläch­e: Kuhn hat in die Lehne extra den Schriftzug „Maibaum 2018“gefräst und damit laden er und das Ehepaar Baur jetzt schon alle ein, am Maibaum 2019 mitzuwerke­ln: „Jeder kann Ideen einbringen. Und die Kinder einfach mitbringen.“Markus Dreher

 ?? FOTO: MARKUS DREHER ?? Freuen sich, dass der Ummendorfe­r Maibaum 2018 in Form dieser Sitzbank dauerhaft Nutzen spendet – und alle daran erinnert, dass es auch 2019 wieder viele helfende Hände zum Fertigen eines Maien braucht: (von links) Sonnia und Wolfgang Baur und Christian Kuhn.
FOTO: MARKUS DREHER Freuen sich, dass der Ummendorfe­r Maibaum 2018 in Form dieser Sitzbank dauerhaft Nutzen spendet – und alle daran erinnert, dass es auch 2019 wieder viele helfende Hände zum Fertigen eines Maien braucht: (von links) Sonnia und Wolfgang Baur und Christian Kuhn.

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