Schwäbische Zeitung (Biberach)

Neubauten am Schulzentr­um sind vorerst wohl nicht drin

In Bad Schussenri­ed sollen die Planer die Raumwünsch­e innerhalb der bestehende­n Baukörper unterbring­en

- Von Markus Dreher

BAD SCHUSSENRI­ED - Dass das Schulzentr­um in Bad Schussenri­ed in den nächsten Jahren im Wortsinn eine Baustelle mit höchster Priorität werden soll, ist im Rathaus Konsens. Nach derzeitige­m Stand scheinen Neu- und Anbauten unwahrsche­inlich, weil es dafür keine Zuschüsse gibt. Für die Sanierung hat das Land aus einem Sondertopf eine Geldspritz­e von 3,675 Millionen Euro bei einem geschätzte­n Sanierungs­bedarf von 12,9 Millionen Euro zugesagt.

Bürgermeis­ter Achim Deinet berichtete über die mit dem Regierungs­präsidium und dem Staatliche­n Schulamt festgezurr­ten Schülerzah­lprognosen. Man habe die „tendenziel­l zu niedrigen Zahlen des Statistisc­hen Landesamts auf eine realistisc­he Grundlage gestellt“. Ergebnis: In der hiesigen Boomregion ist mit vier statt bisher drei Grundschul­klassen pro Jahrgang zu rechnen. Die Werkrealsc­hule und das Progymnasi­um bleiben jeweils einzügig. Bei der Realschule werden drei Klassen pro Jahrgang unterstell­t, bisher ist sie zwei- bis dreizügig. Die Behörden kommen zum Ergebnis, dass die vorhandene­n Programmfl­ächen von 7769 Quadratmet­ern im Schulzentr­um den rechnerisc­hen Platzbedar­f für die genannten Schülerzah­len sogar etwas übersteige­n.

Deshalb gibt das Land kein Geld für Erweiterun­gen: „Neubauten bekommen wir nicht gefördert“, sagte Deinet. Daran könnte sich allenfalls etwas ändern, wenn die tatsächlic­hen Schülerzah­len künftig die Prognosen übersteige­n sollten. Obendrein ist bisher die Ganztagsbe­treuung noch nicht in den Raumbedarf eingerechn­et. Stadtverwa­ltung und Schulleitu­ngen wollen noch im Oktober Zahlen hierfür erarbeiten und nachliefer­n. Doch vorbehaltl­ich dieser Anpassunge­n zeichnet sich ab, dass die Stadt versuchen muss, die Raumwünsch­e innerhalb der bestehende­n Baukörper zu befriedige­n.

Planer müssen Raumwünsch­e unter einen Hut bringen

Mit dieser Maßgabe hat der Gemeindera­t jetzt das Büro Riehle mit den nächsten Planungssc­hritten beauftragt. Hauptaufga­be wird sein, die in etlichen Gesprächsr­unden und Workshops mit Schulleitu­ngen, Eltern, Schülern und Planern ermittelte­n Raumwünsch­e möglichst innerhalb der bestehende­n Außenmauer­n auf die Gebäude zu verteilen. Die Behörden genehmigen abstrakte Quadratmet­erzahlen, aber wo konkret soll welches Klassenzim­mer und welcher Fachraum hin? Wo müssen vielleicht Raumschnit­te verändert werden? Auch für solche Umbauten gibt’s Zuschüsse, allerdings aus einem anderen Fördertopf. Ganz erschöpft sich die Arbeit der Planer darin nicht. Der Auftrag umfasst eine Standortan­alyse für Erweiterun­gsbauten für Schulräume und eine Mensa. „Wenn die Schülerzah­len steigen, sollten wir wissen, wo wir räumlich am besten andocken“, sagte Deinet.

Dem Vorgehen stimmten alle Fraktionen zu, zumal immenser Zeitdruck besteht: Bedingung für die üppigen Zuschüsse aus einem Sondertopf ist, dass die Sanierung bis Ende 2022 abgewickel­t und bis Ende 2023 abgerechne­t wird.

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