Schwäbische Zeitung (Biberach)
Diese Filme machen Appetit auf die Filmfestspiele
Die 40. Auflage des Festivals bietet wieder besondere Premieren – Ein Überblick über sehenswerte Filme im Programm
BIBERACH- Noch 29 Tage, dann läuft in der Biberacher Stadthalle der Eröffnungsfilm der 40. Biberacher Filmfestspiele. „Bist du glücklich?“heißt die Fernsehproduktion, die das Jubiläumsfestival am 30. Oktober eröffnen wird. Die SZ stellt vorab einige der rund 60 Filme vor, die bis zum 4. November beim Filmfest im „Traumpalast“laufen. Von der ambitionierten Literaturverfilmung, über Regiedebüts, Komödien bis hin zu Fernsehkrimis und einem Dokumentarfilm mit Regionalbezug ist für jeden Geschmack etwas geboten. Viele der Regisseure und Schauspieler werden ihre Filme wieder persönlich nach Biberach begleiten und mit dem Publikum diskutieren. Außer dem Eröffnungsfilm stehen momentan noch keine Vorstellungstermine für die anderen Filme fest.
Der Eröffnungsfilm
„Bist du glücklich?“läuft am 30. Oktober ab 19.30 Uhr als Eröffnungsfilm in der Stadthalle Biberach. Die Produktion des Hessischen Rundfunks, bei der Max Zähle Regie führte, handelt von einem Paar, das sich nach 13 Jahren getrennt hat. Um ihr Wochenendhaus zu verkaufen, begeben sich beide auf eine letzte gemeinsame Autofahrt und merken plötzlich, dass sie sich noch längst nicht alles gesagt haben und einander immer noch verbunden sind. Die Hauptrollen spielen Laura Tonke und Ronald Zehrfeld.
Die Literaturverfilmung
„Der Trafikant“ist ein RomanBestseller von Robert Seethaler, der unter der Regie von Nikolaus Leytner als österreichisch-deutsche Co-Produktion verfilmt wurde. Er erzählt die Geschichte des 17-jährigen Franz Huchel, der in den 1930er-Jahren sein Heimatdorf verlässt, um in Wien beim Trafikanten Otto Trsnjek, einem Kriegsinvaliden aus dem Ersten Weltkrieg, in die Lehre zu gehen. Dort lernt er den Psychoanalytiker Sigmund Freud kennen und verliebt sich in die Varietétänzerin Anezka. Die Handlung spielt vor dem erstarkenden Hitler-Faschismus in Österreich. In den Hauptrollen sind Simon Morzé als Franz und Bruno Ganz als Sigmund Freud zu sehen.
Das Regiedebüt
Bisher war Katharina Wackernagel immer als Schauspielerin oder Produzentin mit Filmen in Biberach zu Gast. Mit „Wenn Fliegen träumen“präsentiert die Wahl-Berlinerin diesmal ihr Regiedebüt bei den Filmfestspielen. Das melancholische Roadmovie handelt von einer Psychotherapeutin und ihrer suizidgefährdeten Halbschwester, die in einem roten Feuerwehrauto auf dem Weg nach Norwegen sind. Begleitet werden sie von einem Spanier, der nach Finnland will, verfolgt werden sie von einem Haufen gestrandeter Persönlichkeiten. Und dazwischen ein paar Fliegen, die plötzlich anfangen zu träumen.
Die Krimis
Seit es bei den Biberacher Filmfestspielen seit einigen Jahren eine Fernsehfilm-Reihe gibt, haben sich vor allem die Krimis eine feste Fanszene erarbeitet. Wo bekommt man schon vorab einen Tatort zu sehen? Ein solcher ist auch diesmal wieder im Programm. Bei „Für immer und dich“handelt es sich um den neuesten Schwarzwald-Tatort des SWR mit dem Ermittler-Duo Berg (Hans-Jochen Wagner) und Tobler (Eva Löbau). Darin geht es um das ungeklärte Verschwinden eines 13-jährigen Mädchens. Auch die Fans des Spreewaldkrimis kommen beim Filmfest auf ihre Kosten. In Biberach ist die Folge „Tödliche Heimkehr“mit Christian Redl und Nadja Uhl zu sehen.
Die Regionaldoku
„Scala Adieu – Von Windeln verweht“ist der neueste Dokumentarfilm des Konstanzer Regisseurs Douglas Wolfsperger. Der Film beschreibt die Verdrängung kultureller Perlen durch Konzerne am Beispiel des Scala-Kinos in Konstanz. Dieses musste 2016 einer großen Drogeriemarktfiliale weichen, was für Bürgerproteste und Schlagzeilen sorgte. Wolfsperger wird Zeuge des letzten Aufbäumens eines sterbenden Programmkinos, er spricht mit den Interessenvertretern beider Seiten.
Weitere Infos zu den Biberacher Filmfestspielen gibt es im Internet unter