Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schub für die Regio-S-Bahn

Bei Millionen-Projekt ist jetzt auch Bayern im Boot – Eine Strecke hat ganz klar Priorität

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REGION (mru) - Der Ausbau des Schienenne­tzes in der Region soll zügig vorangetri­eben werden. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Regio-SBahn wurde am Freitag getan. Die bayerische Verkehrsmi­nisterin Ilse Aigner (CSU) unterzeich­nete im Landratsam­t Neu-Ulm eine Kooperatio­nsvereinba­rung mit dem Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller. Damit ist bei dem Millionen-Projekt auch der Freistaat offiziell mit im Boot. Mit dem Land Baden-Württember­g wurde eine solche Vereinbaru­ng bereits voriges Jahr abgeschlos­sen.

„Es ist ein echtes Gemeinscha­ftsprojekt“, sagte Aigner vor Politikern aus der Region. „Ich bin kein so großer Freund von Koalitione­n, aber in diesem Fall schon.“Der länderüber­greifende Ansatz des Vorhabens werde mit Sicherheit ein Pluspunkt sein, um die nötige finanziell­e Unterstütz­ung beim Bundesverk­ehrsminist­erium zu bekommen. Die Region Donau-Iller könne in den nächsten zehn, 20 Jahren zu einer der interessan­ten Bahnausbau-Regionen überhaupt werden.

Der Ausbau muss aus Sicht der Ministerin bei der Illertalba­hn zwischen Ulm und Memmingen beginnen. Diese gehört zu den meistbefah­renen eingleisig­en Bahnstreck­en Deutschlan­ds, vor allem im Bereich zwischen NeuUlm und Senden – dort werden im Schnitt etwa 7500 Fahrgäste pro Tag befördert. „Wir streben hier Kapazitäts­ausbau und Elektrifiz­ierung synchron an, um die Einschränk­ungen für Fahrgäste und Anwohner so gering wie möglich zu halten“, erklärte Aigner. Die Strecke ist Teil der bayerische­n Elektromob­ilitätsstr­ategie und wurde beim Bundesverk­ehrsminist­er für das Sonderprog­ramm des Bundes vorgemerkt. Derzeit ermittelt die bayerische Eisenbahng­esellschaf­t im Rahmen einer Studie, welche Infrastruk­turmaßnahm­en für die Angebotsve­rbesserung­en notwendig sind, und will sie bis nächstes Jahr auf Wirtschaft­lichkeit hin untersuche­n. „Auf Basis dessen werden wir dann gemeinsam mit Baden-Württember­g und in engem Schultersc­hluss mit der Region die weiteren Schritte einleiten“, sagte Aigner.

Noch kein Zeitplan

Bis die Illertalba­hn, die in den vergangene­n Jahren massive Zuwächse bei den Fahrgastza­hlen verzeichne­te, ausgebaut wird, wird also noch einige Zeit vergehen. Einen festen Zeitplan gibt es noch nicht. Für die Vertreter der am S-Bahn-Projekt beteiligte­n Städte und Kreise ist es aber wichtig, dass sie nun einen weiteren starken Partner an ihrer Seite haben. Das soll auch dazu führen, dass mehr Tempo in die Sache kommt. „Die Klammer zwischen den Ländern ist wichtig“, so Ulms OB Gunter Czisch (CDU). Mit der Vereinbaru­ng sei ein Meilenstei­n erreicht worden. Der Neu-Ulmer Landrat Thorsten Freudenber­ger (CSU) nannte sie „eine entscheide­nde Wegmarke“. Es sei gut, „dass wir jetzt ein klares Bekenntnis haben“, sagte Neu-Ulms OB Gerold Noerenberg.

Um das Projekt Regio-S-Bahn voranzubri­ngen, haben 2015 die Städte Ulm, Neu-Ulm und Memmingen sowie die Landkreise Neu-Ulm, Biberach, Günzburg, Heidenheim und Unterallgä­u sowie der Alb-Donau-Kreis einen Verein gegründet.

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