Schwäbische Zeitung (Biberach)
Flüchtlinge tragen zu guten Ausbildungszahlen bei
IHK sieht erfreuliche Entwicklung – Einige Branchen bereiten dennoch Sorgen
REGION (sz) - Die regionalen Unternehmen aus Industrie, Dienstleistung und Handel haben in diesem Jahr 2428 Ausbildungsverträge abgeschlossen, darunter 103 mit jungen Flüchtlingen. Das teilt die IHK Ulm zum Ausbildungsstichtag am 30. September mit. Das Vorjahresergebnis wurde um 3,3 Prozent übertroffen.
Im Landkreis Biberach haben die Ausbildungszahlen um 2,2 Prozent zugenommen. Der Zuwachs wird vor allem von den kaufmännischen Berufen getragen, die um 4,6 Prozent zugenommen haben. Die gewerblich-technischen Berufe sind mit 0,2 Prozent ganz leicht im Plus.
Die Steigerung der Ausbildungszahlen in der IHK-Region Ulm übertrifft die der Kammern in BadenWürttemberg insgesamt (1,6 Prozent) um das Doppelte. „Die wirtschaftliche Stärke der Unternehmen in unserer Region zeigt sich in diesem erfreulichen Ergebnis. Dabei sind der künftige Fachkräftebedarf und die Digitalisierung die wesentlichen Treiber für das hohe Ausbildungsengagement der Unternehmen“, bewertet IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle die aktuelle Entwicklung des Ausbildungsmarkts.
Zu dem positiven Ergebnis haben auch junge Flüchtlinge beigetragen: 103 haben in diesem Jahr eine Ausbildung begonnen – und zwar in der ganzen Bandbreite der Berufe. Die Auszubildenden kommen zum größten Teil aus Syrien, Afghanistan und Gambia. Insgesamt absolvieren jetzt 182 Flüchtlinge eine Ausbildung. „Diese Zahlen zeigen, dass sich unsere Anstrengungen bei der Integration der jungen Flüchtlinge auszahlen“, betont Sälzle.
Der Zuwachs an Azubis speist sich überwiegend aus den kaufmännischen Berufen, die um 5,1 Prozent zugelegt haben. In der Gastronomie fehlen aktuell rund sechs Prozent der Verträge und bei den Versicherungskaufleuten sogar mehr als ein Viertel. Bei den gewerblichen Berufen liegen die Metallberufe ganz leicht im Plus. Deutlich zugelegt haben die elektrotechnischen Berufe, insbesondere der Mechatroniker und die IT-Berufe. Sorge bereitet der deutliche Rückgang bei den Bauberufen, hier fehlt rund ein Fünftel der Verträge.