Schwäbische Zeitung (Biberach)
Jäger wappnen sich gegen Afrikanische Schweinepest
Hegegemeinschaft schult 25 Wildschweinjäger zum Thema Drückjagd
BIBERACH (sz) - Aufgrund der mittlerweile vor der belgisch-deutschen Grenze stehenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat die Hegegemeinschaft Biberach (HG) eine Schulung für interessierte Jagdpächter angeboten. Das teilt die HG in einer Pressemeldung mit.
Viele Reviere seien für eine sinnvolle Drückjagddurchführung auf Wildschweine zu klein. Eine flächendeckende Schwarzwildbejagung sei aber im Sinne der Seuchenprävention dringend notwendig. „Deshalb sollten sich idealerweise mehrere Reviere zu gemeinsamen Jagden zusammenschließen. Allerdings fehlt vielen Jägern die Erfahrung bei der Organisation solch einer großen Jagd“, so die HG.
Die HG habe sich auf die Suche nach Dozenten mit geeigneter Expertise gemacht und wurde beim Kreisforstamt und der Jägerausbildung der Kreisjägervereinigung fündig. Andreas Kübler, Ausbildungsleiter der Jägerausbildung, steckte zunächst den rechtlichen Rahmen ab. Von Verkehrssicherungspflicht und Erster Hilfe bis hin zu Unfallverhütungs- und Wildbrethygienevorschriften.
Forstrat Georg Löffler verdeutlichte am Beispiel einer jährlich beim Kreisforstamt stattfindenden Drückjagd alle im Jahresverlauf anstehenden Jagdvorbereitungen. Von Terminfestlegung und Einladungsversand, Schützen- und Hundeauswahl, Standvorbereitung, Info an Gemeinde und Straßenbehörde, Wildbretversorgung und -vermarktung bis zur eigentlichen Durchführung des Treibens.
Zum Abschluss des theoretischen Teils machte Jochen Drescher, Nachsucheführer der Kreisjägervereinigung, klar, wie wichtig die richtige Stöberhundauswahl und Nachsuchenkoordination für den Gesamterfolg einer Drückjagd sei. Außerdem führte er noch die wichtigsten Eckpunkte zur Durchführung von kurzfristig angesetzten Saujagden im Mais oder bei Neuschnee auf. Im nachmittäglichen Praxisteil zeigten Revierleiter Hermann Miller und Forstbetriebsstellenleiter Georg Löffler praxistaugliche Ansitzeinrichtungen. Welche Bauart sinnvoll und sicher ist, aber auch, wo man diese Hochsitze strategisch geschickt platziert, damit die Drückjagd ein Erfolg wird.
Die 25 Teilnehmer seien erstaunt gewesen, wie umfangreich die gesetzlichen Vorgaben und die diversen Vorbereitungsschritte einer Drückjagd sind. Die Veranstaltung habe sich gelohnt, weil sie einen guten Gesamtüberblick verschafft und die Jagdpächter ermutigt habe, auch eigene Drückjagden zu organisieren.