Schwäbische Zeitung (Biberach)

Der Schwarze Veri mal ganz unromantis­ch

Fast 200 Jahre nach seinem tragischen Tod erweckt das „Theater ohne Namen“den Räuberhaup­tmann wieder zum Leben

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH/FÜRAMOOS - Zum 200. Mal jährt es sich im nächsten Jahr, dass der Räuberhaup­tmann Schwarzer Veri in seiner Zelle im Ehinger Tor in Biberach vom Blitz erschlagen wurde. Die Biberacher Gruppe „Theater ohne Namen“unter der Leitung von Peter Schmid spielt deshalb ab 9. November ihr Stück „Schwarzer Veri – ein rabenschwa­rzes Theater“. Spielort ist der Gasthof Rössle in Füramoos.

Peter Schmid führt nicht nur Regie, er hat das Stück auch selbst geschriebe­n. Eigentlich ist es bereits acht Jahre alt, erlebte aber bisher nur wenige Aufführung­en. „Wir wollten das damals in Biberach spielen, dazu kam es aber nicht“, sagt Schmid. Insofern dürfte es vielen Zuschauern neu sein.

Die Geschichte des Schwarz Veri kennen viele in der Region aus den Gemälden von Johann Baptist Pflug oder auch durch die Schwarz-VeriGruppe beim Biberacher Schützenfe­st. „Dabei wird der Veri mit seinen Räubern aber meist sehr romantisie­rt und lebenslust­ig dargestell­t“, sagt Schmid. Die Realität sei aber eine ganz andere gewesen. „Das waren Hungernde, Gescheiter­te und Verarmte, die sich zusammenro­tteten, um in Häuser einzubrech­en, hauptsächl­ich, um dort Lebensmitt­el zu stehlen“, so Schmid. „Die waren nicht mutig, sondern eher zögerlich und ängstlich.“

Der erste Teil seines Stücks sei deshalb eher ein Sozialdram­a, das sich an der Historie orientiere, wie sie in Archiven nachzulese­n sei, sagt So wie im Gemälde von Johann Baptist Pflug kennen die meisten Biberacher den Schwarzen Veri. Das „Theater ohne Namen“bemüht sich um einen ungeschönt­en Blick auf den Räuberhaup­tmann.

der Regisseur. „Erst gegen Ende des Stücks machen wir den Schnitt und zeigen den Schwarz-Veri, wie wir ihn zum Beispiel vom Schützenfe­st kennen.“

Wie immer bei den Stücken des „Theaters ohne Namen“gibt es auch diesmal viel Musik. Verantwort­lich dafür sind Peter Zoufal und Albert Bücheler. „Wir haben dafür einige Stücke neu geschriebe­n“, sagt Zoufal, „außerdem sind wir als Musiker

auch immer wieder selbst ins Stück eingebunde­n.

Aufführung­en sind am 9., 10., 11., 16., 17., 18., 23., 24. und 25. November im Rössle in Füramoos. Beginn ist freitags und samstags um 19.30 Uhr, sonntags um 18.30 Uhr. Tickets gibt es unter www.reservix.de (Suchbegrif­f „Schwarzer Veri“) sowie im Rathaus Biberach.

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