Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Verstehe den OB als Multiplikator“
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Hat da jemand zum Ausdruck bringen wollen, dass auch er die Blätter der „Bildungsschicht“liest? Ich meine nicht den OB, sondern diejenige Person, die sich offensichtlich darüber mokiert hat, dass sich ein Redner neben seinem Tagesgeschäft noch bemüht, Stoff für eingängliche Reden zu sammeln, auf dass sich der Bürger nicht gleich von vornherein davor fürchte.
Solche verbalen „Stratosphärenflieger“gab es in unserer Stadt auch schon und jeder, der zum Zuhören verdammt war, hat schon im Vorfeld das Genick eingezogen. Woher soll eine Person, die politisch an der Basis steht, überhaupt sonst aktuellen Redenstoff bekommen? Es ist ohnedies klar, dass die Rede nicht kommerziellen Aspekten geschuldet ist – hier weitergegebene Inhalte unterscheiden sich also von der Tatsache, von „zahlenden Lesern“gelesen zu
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
werden insofern, dass sie von einem Redner ohne geistige Diebstahlsabsicht weitergegeben werden. Soll jeder Redner künftig immer beginnen, indem er seine Quellen zitiert – auf dass die ewiggleichen Wichtigtuer während der Rede bei Entdecken der Passagen wissend und weit sichtbar nicken können?
Ich verstehe den Oberbürgermeister in diesem Falle eher als Multiplikator für niedergeschriebene (und weitergabewürdige) Gedanken – auch wenn er sie nicht selbst hatte. Die schönste Rückmeldung für gute Schreiber ist immer noch die, dass die Leute über die von ihnen verfassten Inhalte reden.
Den wirklichen Verfassern ist sicher kein Schaden entstanden – und wer weiß, wo die Kritiker als Grundlage ihres Tuns ihre intellektuellen Blätter etwa kostenlos gelesen haben.
Peter Rieger, Biberach Ihre Meinung ist uns wichtig. Wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte vermerken Sie immer Ihren vollen Namen, Ihre Adresse, Ihre Telefonnummer und unterschreiben Sie den Brief. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen. Sie können uns Leserbriefe elektronisch schicken an die E-Mail-Adresse:
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