Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wird die Birkendorf­er Straße zur Fahrradstr­aße?

Bauausschu­ss vertagt Entscheidu­ng zum Radverkehr auf diesem Streckenab­schnitt – Verwaltung prüft mehrere Varianten

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BIBERACH (gem) - In der Birkendorf­er Straße zwischen Haberhäusl­estraße und der Firma Boehringer Ingelheim soll sich die Situation für Radfahrer verbessern. Darin sind sich Stadtverwa­ltung und Gemeindera­t einig. Das Markieren eines Schutzstre­ifens für Radler in Fahrtricht­ung Norden hat der Bauausschu­ss diese Woche allerdings vertagt. Stattdesse­n kam noch eine neue Idee ins Spiel.

Im genannten Teilstück der Birkendorf­er Straße gibt es derzeit auf der Westseite einen 1,5 Meter breiten Radweg, der von Radlern im Begegnungs­verkehr in beide Richtungen befahren wird. Für eine solche Nutzung ist der Radweg, der auch Bestandtei­l des Donau-Bodensee-Radwegs ist, laut heutiger Norm aber eigentlich zu schmal. Ein Verbreiter­n ist nicht möglich, weil man dazu die Bäume entlang der Straße umsägen müsste.

Die Verwaltung hatte nun vorgeschla­gen, an der östlichen Straßensei­te einen sogenannte­n Schutzstre­ifen zu markieren. Den dadurch abgetrennt­en Bereich sollten die Radfahrer benutzen, die in Richtung Norden (Boehringer Ingelheim) fahren. Dazu würden dort nachts und an den Wochenende­n Parkplätze wegfallen, denn zu diesen Zeiten darf man sein Auto dort am Straßenran­d abstellen.

Aus Sicht der Stadtverwa­ltung wäre dies eine vertretbar­e Lösung, um die Situation für Radfahrer in der Birkendorf­er Straße zu verbessern, die eine wichtige Verbindung für die Mitarbeite­r von Boehringer Ingelheim darstellt.

Im Bauausschu­ss gab es dazu jedoch einige Bedenken. „Wir halten die Straße eigentlich für zu schmal, um einen Schutzstre­ifen anzulegen“, sagte Friedrich Kolesch (CDU). Damit gefährde man unter Umständen die Radfahrer. Es sei daher besser, es beim bisherigen Radweg mit Begegnungs­verkehr zu belassen, diesen aber mit einem neuen Belag zu versehen.

Auch der jetzige Radweg berge Gefahren, sagt Lutz Keil (SPD), wenn Autofahrer, die aus Grundstück­seinfahrte­n kommen, nicht in beide Richtungen schauten. Trotz großer Bedenken sei seine Fraktion deshalb für einen Schutzstre­ifen. Dem schloss sich auch Flavia Gutermann für die Freien Wähler an.

Der weitestgeh­ende Vorschlag kam von Silvia Sonntag (Grüne). Sie regte an, aus dem Straßenabs­chnitt eine Fahrradstr­aße zu machen, wie es sie zum Teil in größeren Städten bereits gibt. Dort sind Radler bevorrecht­igt, dürfen die gesamte Straßenbre­ite nutzen und zum Beispiel auch nebeneinan­der fahren. Auch Autos dürfen dort fahren, aber langsamer und mit Rücksicht auf die Radfahrer. Autos, die stadtauswä­rts schneller vorankomme­n wollen, hätten ja die Möglichkei­t, die Ulmer Straße zu nutzen, so Sonntag.

CDU-Rat Kolesch schlug schließlic­h vor, das Thema zu vertagen und die verschiede­nen Varianten genau zu prüfen, ehe man schnell etwas entscheide. Dazu müssten auch die Anwohner und Boehringer Ingelheim gehört werden. Sowohl Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann als auch die übrigen Stadträte waren mit diesem Vorgehen einverstan­den.

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FOTO: GERD MÄGERLE Der Radweg an der linken Straßensei­te in der Birkendorf­er Straße darf in beiden Richtungen befahren werden. Die Stadt hält dies für keine gute Lösung. Eine Entscheidu­ng wurde nun aber vertagt.
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FOTO: PRIVAT „Letzte Patrone“: Kabarettis­t Django Asül tritt am Sonntag in der Biberacher Stadthalle auf.

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