Schwäbische Zeitung (Biberach)
Von Wolgograd über Köln nach Ummendorf
Die Sozialarbeit liegt bei Slava Sandel in der Familie. Ihre Mutter war Lehrerin und Sozialarbeiterin – in Russland. Salva Sandel wuchs in Wolgograd auf, studierte Verwaltung und Management sowie Übersetzerin, arbeitete im Marketing und ging dann nach Deutschland, um die für die Anerkennung als Übersetzerin nötige Auslandserfahrung zu sammeln. In Köln lernte sie ihren späteren Mann kennen. Vor zwölf Jahren entschied das Paar, dass es sein gemeinsames Leben in Deutschland, genauer in Biberach, verbringt. So kehrte Slava Sandel, die aus HeimAnlauf, weh zunächst wieder nach Russland zurückgegangen war, nach Deutschland zurück. Doch beruflich folgte erst einmal ein Rückschlag. Alle ihre Studienabschlüsse wurden nicht anerkannt „Das war ein Schock, es ist eine Entwertung von allem, was ich im Studium geleistet habe“, sagt sie.
Slava Sandel orientierte sich um in Richtung Pädagogik und Sozialarbeit. Sie absolvierte die Ausbildung zur Waldorflehrerin, engagierte sich ehrenamtlich unter anderem als Sprach- und Bürgermentorin. Als sie keine feste Stelle als Lehrerin fand und auch der zweite ihre Studienabschlüsse anerkennen zu lassen, scheiterte, schrieb sie sich an der PH Weingarten für Soziale Arbeit ein. Parallel zum Studium schnupperte sie bei Jugend Aktiv in mögliche Berufsfelder hinein. Ein Praktikum bei den Streetworkern lief so gut, dass sie schon vor dem Bachelorabschluss von Jugend Aktiv das Signal bekam, dass man sie gerne halten würde. Ende September 2017 schloss sie ihr Studium ab. Im Oktober trat die Mutter von drei Kindern die 50Prozent-Stelle als Schulsozialarbeiterin an der Umlachtalschule in Ummendorf an. (bvl)