Schwäbische Zeitung (Biberach)

Olympia fehlt ein Quäntchen Spielglück

Fußball, Verbandsli­ga: Gegen Heiningen muss sich Laupheim mit einem Remis begnügen

- Von Gregor Westerbark­ei

LAUPHEIM - Der FV Olympia Laupheim hat sich in der Fußball-Verbandsli­ga nach einem intensiven Spiel mit 2:2 (2:1) von Mitaufstei­ger 1. FC Heiningen getrennt. Die Siegesseri­e ist nach vier Erfolgen nun zwar gerissen, die Enttäuschu­ng im Laupheimer Lager hielt sich jedoch in Grenzen.

„Das war ein Spiel zweier richtig guter Mannschaft­en. Es ging hin und her, das Spiel stand ständig auf Messers Schneide“, schwärmte OlympiaTra­iner Hubertus Fundel geradezu nach dem Duell der beiden Aufsteiger, die sich mit viel Respekt begegneten. Doch sicher werden die Laupheimer auch der verpassten Chance eines weiteren Dreiers hinterhert­rauern. Denn besser hätte die Partie für die Olympia fast nicht beginnen können: Nach einem ersten Warnschuss von Simon Dilger (3.) servierte Gäste-Verteidige­r Suwaibu Sanyang den Laupheimer­n drei Minuten später den Führungstr­effer. Bedrängt von Narciso Filho misslang Sanyang der Rückpass zu seinem Torhüter, Filho sprintete dazwischen, wurde aber von Sanyang festgehalt­en. Schiedsric­hter Manuel Mahler, der in seiner Spielführu­ng keine klare Linie fand, zeigte zurecht auf den Punkt und FC-Verteidige­r Gelb. Bei konsequent­er Regelausle­gung hätte Sanyang vom Platz gemusst. Ivan Vargas Müller verwandelt­e immerhin sicher zum 1:0.

Dilger trifft und muss raus

Die frühe Führung verlieh Laupheim keine zusätzlich­e Sicherheit, das Spiel nach vorne wollte fortan nicht mehr so recht gelingen. Fundel hatte jedoch Verständni­s für sein Team, sah zwei Teams, die sich gegenseiti­g fast neutralisi­erten. Mit der Abwehrleis­tung in Minute 18 dürfte Fundel aber nicht zufrieden gewesen sein. Nach einer langen Freistoßfl­anke von FC-Kapitän Benjamin Kern köpfte Andre Kriks ungehinder­t zum Ausgleich ein – die erste nennenswer­te Offensivak­tion der Gäste. Vargas Müller nach einem Freistoß von Manuel Hegen (20.) und auf der Gegenseite Mike Tausch aus der Distanz (23.) verbuchten weitere Möglichkei­ten, bevor die Olympia in der Schlusspha­se des ersten Durchgangs den Druck erhöhte. Heiningen zeigte nun Schwächen in der Defensive, die Torjäger Simon Dilger in der 44. Minute eiskalt ausnutzte und seinen achten Saisontref­fer markierte.

Das Führungsto­r war gleichzeit­ig Dilgers letzte Aktion, mit Problemen im Oberschenk­el blieb er in der Kabine. Mit Dilgers Ausscheide­n fehlte es merklich an Präsenz und Wucht in der Laupheimer Offensive. „Nach der Pause haben sie uns etwas aus dem Spiel genommen und sind selbst besser ins Spiel gekommen“, stellte Fundel fest. Wie die Olympia in Durchgang eins profitiert­e nun Heiningen von einem Elfmeterpf­iff (50.). Den Zweikampf zwischen Olympias Julian Haug und Heiningens Lennart Zaglauer hätte man auch laufen lassen können. Dem eingewechs­elten Dominik Mader war’s egal, er verwandelt­e lässig zum 2:2. Der ehemalige Zweitligak­icker (TuS Koblenz) blieb krankheits­bedingt zunächst draußen und konnte ansonsten kaum Akzente setzen. Vargas Müller per Freistoß (55.) und Haug per Kopfball (58.) hatten in der Folge die besten Laupheimer Chancen, Max-Julian Hölzli (71.) und Kevin Gromer (78.) auf Gästeseite.

Haugs Kopfball zu ungenau

In der Schlusspha­se erhöhte Fundel das Risiko, brachte mit Robin Dürr eine dritte Spitze und wurde fast für seinen Mut belohnt. Zunächst hatte Patrick Hanisch, der nach der Einwechslu­ng für Dilger nur schwer ins Spiel fand, zwei vielverspr­echende Szenen auf der rechten Seite. Seine Zuspiele waren jedoch nicht genau genug. Mit seiner dritten Szene (90. +1) hätte er dann fast getroffen, Gäste-Torhüter Ruben Olmo Godoy war jedoch zur Stelle. Bei der anschließe­nden Ecke bot sich Haug eine noch bessere Gelegenhei­t: Der Mittelfeld­spieler stieg am höchsten, doch sein wuchtiger Kopfball aus etwa fünf Metern landete genau in den Armen des Torhüters.

So trauerte Fundel am Ende etwas dem fehlenden Spielglück hinterher: „Und im Großen und Ganzen wäre der Sieg sicher nicht unverdient gewesen. Aber ich bin zufrieden, weil sich heute einfach zwei richtig gute Mannschaft­en getroffen haben.“Die Laupheimer können sich mit einem Blick auf die Tabelle trösten. Nach zehn Spieltagen weist der Aufsteiger als Dritter ein komfortabl­es Acht-Punkte-Polster auf die Abstiegspl­ätze auf.

FV Olympia Laupheim – 1. FC Heiningen 2:2 (2:1). FVO: Lense – Biesinger, Topolovac, Nikolic, Steinle – Haug, Hegen, Schrode, Filho (75. Dürr) – Vargas Müller (86. Ness), Dilger (46. Hanisch). Tore: 1:0 Vargas Müller (6./FE), 1:1 Kriks (18.), 2:1 Dilger (44.), 2:2 Mader (50./FE). SR: Mahler (Bietigheim-Bissingen). Z.: 170.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Einer von vielen intensiven Zweikämpfe­n: Laupheims Alexander Schrode (links) und Max-Julian Hölzli vom FC Heiningen.

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