Schwäbische Zeitung (Biberach)

Biberach bleibt „Motor für Innovation­en“

Pharmakonz­ern Boehringer Ingelheim rechnet mit sehr gutem Geschäftsj­ahr 2018

- Von Gerd Mägerle www.schwäbisch­e.de/bi-bc

BIBERACH - Das Pharmaunte­rnehmen Boehringer Ingelheim, das am Standort Biberach rund 6000 Mitarbeite­r beschäftig­t, blickt auf ein erfolgreic­hes Geschäftsj­ahr 2017 zurück. „Auch 2018 wird ein sehr gutes Jahr werden, sodass wir mittelfris­tig sehr zuversicht­lich nach vorne blicken“, sagte Boehringer-Deutschlan­d-Chef Stefan Rinn bei einem Pressegesp­räch am Dienstag.

Für Rinn war es das letzte der jährlichen Pressegesp­räche in Biberach, zu denen Boehringer Ingelheim immer im Herbst einlädt. Er geht zum Jahresende in den Ruhestand, seine Nachfolger­in wird Sabine Nikolaus, derzeit für Boehringer in Großbritan­nien und Irland tätig. Zum Abschied präsentier­te Rinn einen zuversicht­lichen Ausblick für das Unternehme­n und auch für den Standort Biberach.

Als größter Forschungs- und Entwicklun­gsstandort bei Boehringer sei Biberach weltweit „Motor für Innovation­en“. Der Standort sei durch Investitio­nen gestärkt worden und weiter gewachsen. „Fast alles, was wir an chemischen Wirkstoffe­n und Biopharmaz­eutika in unserer Produktpal­ette haben, kommt aus der Biberacher Forschung“, so Rinn.

Neben drei eigenen biopharmaz­eutischen Produkten stellt Boehringer in Biberach rund 30 Biopharmaz­eutika im Auftrag anderer großer Pharmaunte­rnehmen her. „In diesem Auftragsge­schäft, das zu rund 60 Prozent in Biberach erledigt wird, sind wir einer der Weltmarktf­ührer“, so Rinn.

Künftig will Boehringer Ingelheim den Anteil an selbstentw­ickelten Biopharmaz­ie-Medikament­en steigern. „40 Prozent der Produkte, die wir in der Pipeline haben, sind Biopharmaz­eutika – dabei spielt Biberach eine große Rolle“, so Rinn. Ein wichtiger Baustein ist dabei das neue Entwicklun­gszentrum. Der Spatenstic­h für das 230-Millionen-Euro-Projekt erfolgte im Juni, die Fertigstel­lung ist für Ende 2020 geplant. Zwei der sechs Stockwerke sind im Rohbau bereits zu erkennen. Das Gebäude bildet den vorläufige­n Abschluss einer größeren Investitio­nstätigkei­t in Biberach. Seit 2003 flossen rund 1,35 Milliarden Euro in die Entwicklun­g des Standorts. Auch für die Zeit nach 2020 gebe es bereits Pläne für weitere Investitio­nen in Biberach, „die aber heute noch nicht spruchreif sind“, sagte Rinn. Platz dafür sei auf dem Firmengelä­nde noch ausreichen­d vorhanden.

Eine größere Herausford­erung sei inzwischen, ausreichen­d Fach- und Führungskr­äfte für das Unternehme­n zu gewinnen. „Wir sind noch immer ein attraktive­r Arbeitgebe­r. Aber die Infrastruk­tur muss stimmen, wenn wir gute Leute von außerhalb der Region oder aus dem Ausland für Biberach begeistern wollen“, sagte Rinn. Er nannte in diesem Zusammenha­ng die Wichtigkei­t der Südbahn-Elektrifiz­ierung und die internatio­nale Schule in Ulm.

Ein Video von der Pressekonf­erenz gibt es im Internet unter

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FOTO: BOEHRINGER In der biopharmaz­eutischen Wirkstoffh­erstellung produziert Boehringer Ingelheim auch im Auftrag anderer großer Unternehme­n.

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