Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ist es sinnvoll, dass der Biberacher Marktplatz zur Einbahnstraße wird?
Es braucht eine Veränderung der Verkehrssituation auf dem westlichen Marktplatz. Wer für ein paar Minuten beobachtet, wie sich Autos, Busse, Fahrräder und Fußgänger hier in die Quere kommen, wundert sich, dass nicht häufiger der Krankenwagen mit Blaulicht herbeieilt. Besonders eindrucksvoll ist das Chaos an den Wochenmarkttagen. Deshalb kann die geplante Einbahnstraßenregelung nur begrüßt werden. Damit reduziert sich der Verkehr zumindest in eine Richtung, was sicherlich zu einer wahrnehmbaren Entspannung beitragen dürfte. Inwiefern sich das Problem auf den Holzmarkt verlagert, muss abgewartet werden. Laut dem Gemeinderatsbeschluss handelt es sich dabei ja um einen Versuch, nach einem Jahr muss und sollte ehrlich Bilanz gezogen werden. Notfalls kann nachgebessert werden. Und für wen die Regelung zu kompliziert erscheinen mag, sollte einfach in einer der Tiefgaragen parken. Je weniger Autos über den westlichen Marktplatz rollen, desto besser.
Es ist durchaus nachvollziehbar, dass der Gemeinderat das „Verkehrschaos“auf dem Biberacher Marktplatz eindämmen möchte. Natürlich steht Sicherheit an oberster Stelle. Ob allerdings die Einbahnstraße zu der Lösung führt, die sich die Verantwortlichen wünschen, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube, es ist nur eine Verlagerung der Verkehrsproblematik auf den Holzmarkt. Denn, wer plötzlich von der Stadthalle nicht mehr auf den Marktplatz kommt, muss zwangsläufig auf den Holzmarkt abbiegen. Da staut sich der Verkehr, auch aufgrund der Bushaltestelle, dann noch mehr, und das Chaos wird noch größer. Ganz oder gar nicht, lautet für mich die Lösung. Entweder es bleibt alles wie es ist oder man macht aus dem westlichen Marktplatz wirklich eine komplett autofreie Zone wie beispielsweise in Ravensburg oder Ulm. Natürlich muss der Biberacher Marktplatz dann richtig belebt werden, mit Außenbestuhlung, Cafés, Restaurants und allem, was dazugehört.
„Je weniger Autos, desto besser“
Von Daniel Häfele
„Ganz oder gar nicht“
Von Tanja Bosch