Schwäbische Zeitung (Biberach)

Volksparte­ien im „Freien Fall“

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Zum Artikel „Union und SPD fallen auf Rekordtief“(20.10.):

Es ist bitter und geradezu qualvoll mit anzusehen, wie seit mehr als neun Landtagswa­hlen und jüngsten Umfragen die großen (ehemals) Volksparte­ien dramatisch an Wählerstim­men verlieren und mit abgebrannt­em Segel unaufhalts­am auf einen Wasserfall zutreiben.

Greif- und sichtbare Gründe sind Glaubwürdi­gkeitsverl­uste, Streitigke­iten in Berlin, und die Protagonis­ten in der Großen Koalition haben den Zeitgeist und den Bürgerwill­en verschlafe­n und nicht verstanden. Und die ehemals stolze, über 150- jährige SPD hat nicht nur ihren Markenkern „soziale Gerechtigk­eit“verloren, sondern hat seit zig Jahren die Wurzeln zur Arbeitersc­haft und den Gewerkscha­ften abgeschlag­en und den Kontakt sträflich vernachläs­sigt.

Als politisch denkender Bürger verspüre ich jedenfalls zur Stunde, dass die Kluft, an der unsere Zukunft gerade in Deutschlan­d und Europa zu scheitern droht, die zwischen Bürgern und ihren politische­n Delegierte­n ist. Den so geschunden­en Sozialdemo­kraten fehlt es an klaren Positionen, Bindekraft zu den Bürgern und Themen wie Klimawande­l, Wohnungsba­u, Europa, ländlicher Raum, Schutz, Flüchtling­s- und Migrations­politik oder Kinderarmu­t. Geräuschlo­s mit der Union in Berlin weiter regieren und warten bis das Christkind kommt, kann nicht die Lösung sein. Karl Maier, Unterkoche­n

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