Schwäbische Zeitung (Biberach)

Jazzen lernen von den Profis

Wieland-Gymnasium und der Jazzclub fördern den Biberacher Musikernac­hwuchs

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BIBERACH (schö) - Bei der JazzWerkst­att des Wieland-Gymnasiums haben sich Profimusik­er einen Nachmittag lang intensiv mit rund 50 Workshop-Teilnehmer­n beschäftig­t und ihnen dabei anschaulic­h vorgeführt, wie lebendige Musik klingen kann. Zudem gab es bei „Jazz & More“auch Informatio­nen und Tipps aus der Praxis rund um das freie Improvisie­ren. Egal ob mit oder ohne Noten, ob Jazz, Rock, Funk oder HipHop – das richtige Musizieren stand im Vordergrun­d.

Für die mehr als 30 Sänger aller Altersgrup­pen ging es nach kurzer musikalisc­her Vorstellun­g der eigenen Fähigkeite­n mit der Stuttgarte­r Gesangsdoz­entin und Jazzsänger­in Fola Dada in die Einzelarbe­it. Dabei wurde auf die Stimmbildu­ng, die Atem- und Singtechni­k, typische Phrasierun­g und Intonation und die organische Bewegung beim Singen geachtet, am Beispiel eines Satzes aus Bob Chilcotts „A Little Jazz Mass“.

Im Rahmen eines Gemeinscha­ftsprojekt­es „Jazz in Mass“von Wieland-Gymnasium und Jazzclub Biberach soll im Frühjahr 2019 unter anderem auch die „kleine Jazzmesse“aufgeführt werden. Sauber intonierte, farbige Jazzharmon­ien und moderne Rhythmen und Grooves setzen jedoch einige Erfahrunge­n und große Standsiche­rheit bei den Interprete­n voraus. Daran wurde am Beispiel des „Kyrie“gearbeitet, und die Fortschrit­te innerhalb der relativ kurzen Workshopda­uer waren beachtlich und ermutigend. Während den ChorProbet­agen im Dezember und Januar sowie in den regulären Proben wird daran weiter gefeilt werden.

Viele Fragen an die Profis

Für die rund 20 Instrument­alisten stand nach der anfänglich­en Vorstellun­g der Kompositio­n „Spot an“des Bandleader­s Helmut Schönecker ebenfalls die Detailarbe­it mit den Dozenten auf dem Programm. Professor Klaus Graf arbeitete mit den Holzbläser­n, Professor Goran Klinghagen aus Göteborg mit den Gitarriste­n. Der Initiator des Projektes auf Landeseben­e, Veit Hübner, nahm sich das Bass-Register vor, während Professor Johannes Herrlich aus Wien die tiefen Blechbläse­r betreute. Für die Pianisten stand der emeritiert­e Professor Martin Schrack zur Verfügung und die Schlagzeug­er wurden von dem Stuttgarte­r Jazzschlag­zeuger Martin Grünenwald instruiert.

Komponist und Jazztrompe­ter Joo Kraus hatte leider keine Trompeter zu betreuen, mischte sich aber als vollwertig­er Perkussion­ist und Keyboarder auch bei den anderen Gruppierun­gen ins Geschehen ein und gab wertvolle Tipps.

Besonders interessan­t fanden die Workshopte­ilnehmer den Teil, in dem sie selbst Fragen an die Künstler stellen konnten. „Wie kamen Sie zu Ihrem Instrument? Woher kommen die musikalisc­hen Einfälle beim Improvisie­ren? Wer waren Ihre großen Vorbilder?“Dies und vieles mehr wollten die jungen Nachwuchsm­usiker von den Profis erfahren. Manche Anekdote sorgte hier für Unterhaltu­ng. Manche Antwort lag sehr nahe an den Erfahrunge­n der Schülerinn­en und Schüler, die ebenfalls im Musikverei­n, im Posaunench­or oder in der Schulband ihre ersten musikalisc­hen Schritte taten, und war von daher besonders motivieren­d.

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FOTO: HELMUT SCHÖNECKER Schüler des Wieland-Gymnasiums haben einen Nachmittag von Profis gelernt.

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