Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bei der Weltflug-Ausstellung steigen Erinnerungen hoch
Reservisten-Kameradschaft Reinstetten besucht Ausstellung in der Wennedacher Dorfschule
WENNEDACH (sz) - Die Mitglieder der Reservisten-Kameradschaft Reinstetten (RK) haben sich die Weltflugausstellung in der Dorfschule Wennedach angeschaut. RK-Leiter Peter Kasper, der dort zur Schule ging, führte die Gruppe durch die Ausstellung und erzählte manche Anekdoten aus der Begegnung mit dem Piloten Freiherrn Friedrich Karl Koenig von und zu Warthausen.
Das Schloss und Hofgut Sommershausen war Ende der 1950er-Jahre auf auswärtige Helfer angewiesen. Neben der Milchwirtschaft gab es Obstplantagen und Getreide- sowie Zuckerrübenanbau zu bewirtschaften. So durfte Kasper im Schulalter bei der Ernte nicht nur Obst pflücken, sondern auch große Traktoren fahren. Als Lohn gab es für den halben Tag drei Mark und ein Vesper mit großem Leberwurstbrot.
Andere Teilnehmer aus der Besuchergruppe, wie Siegfried Wespel, erinnerten daran, dass Schüler wie er von Reinstetten auf dem Ladewagen nach Sommerhausen gekarrt wurden, um dort die aufkeimenden Zuckerrüben zu verziehen, das heißt den Pflanzen Platz zu schaffen damit diese groß genug werden können.
Helmut Baier erläuterte, dass er in Sommershausen die Ausbildung zum Baumwart gemacht hat, angeleitet vom Wennedacher Baumwart Otto Braunger. Bei all diesen Tätigkeiten ließ sich auch der Baron bei einen Kontrollgang sehen, sein Interesse jedoch galt mehr der Fliegerei als der Landwirtschaft. Kasper ergänzte, dass alle Wennedacher Schulkinder vom Baron ins Schloss eingeladen wurden, wenn aus seiner Familie ein Kindergeburtstag gefeiert wurde. Mit dabei war auch der Sohn des Weltumfliegers, Freiherr Hans Christoph. In diesem Zusammenhang zeigte Kasper Fotos der Adelsfamilie mit alten Bekannten aus Wennedach.