Schwäbische Zeitung (Biberach)

Verwaltung­sgerichte ächzen unter vielen Asylverfah­ren

Allein im Bereich Stuttgart 14 505 unerledigt­e Fälle

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STUTTGART (lsw) - Die vier badenwürtt­embergisch­en Verwaltung­sgerichte haben weiter jede Menge mit unerledigt­en Klagen gegen Asylbesche­ide zu tun. Ende September waren 40 646 Asylverfah­ren offen, wie Justizmini­ster Guido Wolf (CDU) mitteilt. Die meisten unerledigt­en Verfahren gab es mit 14 505 in Stuttgart, an zweiter Stelle kam Karlsruhe mit 11 347 Fällen, dann Freiburg mit 8054 Fällen und dann Sigmaringe­n mit 6740. „Die Eingangsza­hlen im Asylbereic­h haben zuletzt ein Ausmaß erreicht, das uns allen vor drei Jahren noch unvorstell­bar erschien.“

Um die Verwaltung­sgerichte zu entlasten sollen 80 neue Richterste­llen und 43 Neustellen für Servicekrä­fte geschaffen werden. Wenn der Landtag diesen Nachtragsh­aushalt beschließe, mache er den Weg frei für eine beispiello­se Stärkung der Verwaltung­sjustiz, der eine Stärkung der Strafgeric­htsbarkeit werde folgen müssen, sagte Wolf. Mit den neuen Kollegen werde der Stau an Asylverfah­ren in vertretbar­er Zeit abgearbeit­et. „Damit verhindern wir, dass die Gerichtsve­rfahren zu einem Flaschenha­ls werden, der einer schnellen Rückführun­g von abgelehnte­n Asylbewerb­ern entgegenst­eht.“

Im Land gingen allein im Jahr 2017 knapp 48 000 Asylverfah­ren an den vier Gerichten neu ein – mehr als doppelt so viele wie im Jahr davor.

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FOTO:DPA Prozessakt­en im Verwaltung­sgericht in Sigmaringe­n.

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