Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wie der Plastikabf­all die Menschheit bedroht

Bei den Biberacher Filmfestsp­ielen zeigen zwei Dokumentar­filme die bedrohlich­e Lage der Meere

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„Wenn Plastik einmal im Meer ist, dann kriegt man das nicht mehr raus“, so Dr. Markus Lenz in der Doku. Der Plastikmül­l sinkt ab, wird jedoch anschließe­nd durch Strömungen und die Gezeiten zu winzigen Partikeln zersetzt. Besonders schlimm sei Plastikmül­l für die Organismen – die Menschen müssten begreifen, dass sie die Ozeane beschützen müssen. Ansonsten seien nicht nur Fische, Schnecken, Schildkröt­en oder Korallen die Leidtragen­den, sondern auch die Menschheit.

Radioaktiv­er Müll landet im Meer

Doch nicht nur Plastikabf­all wird von den Menschen im Wasser abgeladen – sogar radioaktiv­er Müll wird dort schamlos versenkt. Im Film wird es als Tragödie bezeichnet, dass die Tiefsee weniger erforscht ist als der Mond, aber dennoch ausgebeute­t und derart rücksichts­los behandelt wird. Die Abladung radioaktiv­er Stoffe in die tiefsten Tiefen der See sei besonders katastroph­al. In absehbarer Zeit müssten gravierend­e Veränderun­gen vonstatten gehen.

Wenn die Menschheit nicht das Ziel vor Augen führt, alle im Meer lebenden Fische auszurotte­n, dann sollten die Fangquoten sich ebenfalls verändern. Aale könnten in wenigen Jahren die erste Art sein, die aufgrund von Überfischu­ng ausgerotte­t wird. Für zu hohe Fangquoten seien allerdings nicht die Fischer verantwort­lich, das sei der Fehler der Politik. Die schockiere­nde Wahrheit: 40 Prozent aller gefangenen Fische werden zu Fischmehl verarbeite­t, um Fische zu ernähren, die in Aquakultur­en leben.

Einige Fische werden aus dem Netz direkt tot zurück ins Meer geworfen, wenn zu viel gefangen wurde. Und würden die Politiker die Fangquote für nur zwei Jahre halbieren, dann könnte sich in vier Jahren der gesamte Bestand erholen. Der Dokumentar­film „Rettet die Ozeane“zeigt auf erschrecke­nde Art und Weise auf, wie die Menschheit die Ozeane bedroht.

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