Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mit Orange Campus zur Nummer eins

Heute beginnen in Ulm die Arbeiten für das Basketball-Zentrum – mit großen Hoffnungen

- Von Sebastian Mayr

NEU-ULM/ULM - Auf der Baustelle am Neu-Ulmer Donauufer herrscht bereits Betrieb. Die Arbeiten für den Orange Campus haben begonnen – auch wenn der offizielle Spatenstic­h erst heute ansteht. Ist der Termin also nur noch eine Formalität? Andreas Oettel, der Geschäftsf­ührer der Ulmer Basketball­er, widerspric­ht: „Das ist schon so etwas wie eine Geburt.“

Vor knapp vier Jahren haben die Basketball­er von BBU’01 ihre Pläne für ein Nachwuchs- und Leistungsz­entrum erstmals öffentlich vorgestell­t. Danach wurde immer wieder nachgebess­ert, umgeplant, viel gezweifelt und noch mehr gestritten. Das Konzept, das jetzt steht, loben fast alle: die Basketball­er genauso wie die Stadträte aus Neu-Ulm und die meisten ihrer Ulmer Amtskolleg­en. Die beiden Städte bezahlen den Löwenantei­l des rund 23,4 Millionen Euro teuren Projekts, das in einen sportlich-ideellen Teil und einen wirtschaft­lichen Teil aufgeteilt ist.

Spatenstic­h soll Schub bringen

Der starke Gegenwind habe den Plänen für den Orange Campus nicht geschadet. „Du machst so etwas für die Mehrheit, es muss gewollt sein“, erklärt Oettel, der Finanzchef der Basketball­er. „Es kommt immer ein bisschen mehr Wahrheit in so ein Projekt.“Nach dem Kompromiss­konzept beteiligen sich Ulm und Neu-Ulm und der Württember­gische Landesspor­tbund nur am Vereinstei­l. Sie steuern annähernd 5,5 Millionen Euro bei. Darüber hinaus geben die Städte dem Verein Darlehen in Höhe von fast vier Millionen Euro. Die Basketball­er müssen 2,6 Millionen Euro Eigenkapit­al mitbringen. 1,1 Millionen Euro fehlen noch – bis zum Einzug ins neue Leistungsz­entrum muss das Geld vorgewiese­n werden. Etwa die Hälfte der fehlenden Summe ist laut Spendenbar­ometer des Vereins schon da. Der Spatenstic­h könnte einen neuen Schub bringen, hofft Oettel. „Es hilft, wenn man sieht, dass sich etwas entwickelt.“Den kommerziel­len Teil muss die Orange Campus GmbH stemmen. Drei Millionen Euro Eigenkapit­al kommen vom Unternehme­n, 8,3 Millionen Euro Darlehen geben die VR-Banken Neu-Ulm, Laupheim-Illertal und LangenauUl­mer Alb. „Das ist eine sehr stabile Lösung“, betont Oettel.

Die Ziele, die die Basketball­er mit dem Orange Campus verbinden, sind ehrgeizig. Die Zahl der Sportler soll von rund 500 auf mehr als 1000 steigen, die Zahl der Mitglieder von rund 3500 auf etwa 6000. „Wir wollen die Nummer eins sein, der größte Einsparten­verein Deutschlan­ds“, sagt Oettel. Und der Klub mit dem besten Basketball-Nachwuchs der Republik. Schon jetzt spielen die jungen BBU’01-Sportler auf höchstem europäisch­em Niveau. Die Ulmer Jugendteam­s gehören im Land zu den besten zehn in ihrer Altersklas­se. Finanziell werde BBU’01 nie mit München oder Berlin mithalten können. „Wenn wir Meister werden, bin ich unglaublic­h stolz. Aber dann ist es ein Momentum“, meint Oettel. „Wenn es ein Ulmer in die Nationalma­nnschaft oder in die NBA schafft, dann wird man sich daran auch in zehn oder 20 Jahren erinnern.“

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ARCHIVFOTO: KAYA Die Arbeiten für den Orange Campus sollen heute beginnen.

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