Schwäbische Zeitung (Biberach)
Wasser kostet künftig mehr
Schemmerhofen erhöht Gebühren für Frischwasser und Abwasserbeseitigung
SCHEMMERHOFEN - Bewohner von Schemmerhofen müssen im kommenden Jahr höhere Gebühren für die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung zahlen. Während die Kosten für Abwasser nur leicht steigen, ist beim Frischwasser ein deutlicher Sprung zu verzeichnen. Ein Grund dafür sind notwendige Sanierungen an der Leitung und einem Hochbehälter. Der Schemmerhofer Gemeinderat hat beiden Erhöhungen zugestimmt.
Rund 350 000 Kubikmeter Frischwasser verbraucht Schemmerhofen jährlich im Durchschnitt, das sind umgerechnet knapp eine Badewanne pro Einwohner am Tag. Im kommenden Jahr zahlen Bürger nun 1,43 Euro netto pro Kubikmeter Wasser, also gut 0,14 Cent pro Liter. Bislang liegt die Gebühr bei 1,39 Euro je Kubikmeter. Sie ist über die vergangenen Jahre mit wenigen Ausnahmen konstant gestiegen.
Qualität hat ihren Preis
„Den Sprung diesmal hatten wir bereits angekündigt“, erklärte Schemmerhofens Bürgermeister Mario Glaser im Rat. Und er fügte hinzu: „Der Preis wird vielleicht in einzelnen Jahren nochmals nach oben gehen.“Grund seien die anstehenden Sanierungen. Außerdem will die Gemeinde einen Wassermeister und eine Fachkraft anstellen. Die Investition lohne sich,ist der Bürgermeister überzeugt: „Wasser ist ein Lebensmittel, da muss einfach Qualität herrschen“, sagte er.
Mit der Erhöhung der Wassergebühren liegt Schemmerhofen etwa im Mittelfeld in der Region. Der Rat hat einstimmig für die Preisanpassung votiert. Hinzu kommt ein Grundpreis, der jedoch unverändert bleibt. Die Höhe des Verbrauchspreises hat die Gemeinde auch an den Überschüssen und Verlusten der vergangenen Jahre errechnet. Das Gesetz schreibt vor, dass mit den Wassergebühren langfristig keine Gewinne erzielt werden dürfen. Kurzzeitige Überschüsse zum Beispiel werden dann dazu verwendet, die Wassergebühr im darauffolgenden Jahr zu senken.
Auch die Gebühr für Abwasser hat die Gemeinde angehoben. Sie steigt von derzeit 2,47 Euro je Kubikmeter für Schmutzwasser und 40 Cent je Quadratmeter, auf dem Niederschlagswasser anfällt und beseitigt wird, auf künftig 2,51 Euro und 42 Cent. Diese Preise bewegen sich seit Jahren insgesamt im oberen Mittelfeld auf gleichbleibendem Niveau. Bürgermeister Glaser sieht die Steigung als moderat an: „Das zeigt, dass wir eine verlässliche Gebührentendenz haben“, sagte er im Gemeinderat. Im Vergleich mit anderen Gemeinden wie zum Beispiel Ummendorf aber, sind die Schemmerhofer Gebühren relativ hoch. Das liege vor allem daran, dass Schemmerhofen eine Flächengemeinde mit längeren Leitungen sei, betonte Glaser. „Je kompakter eine Gemeinde ist, desto besser ist es für den Preis“, erklärte er.
Seit 2011 werden die Abwassergebühren getrennt nach Schmutzund Niederschlagswasser sowie jeweils für ein Jahr berechnet.