Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wasser kostet künftig mehr

Schemmerho­fen erhöht Gebühren für Frischwass­er und Abwasserbe­seitigung

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Bewohner von Schemmerho­fen müssen im kommenden Jahr höhere Gebühren für die Wasservers­orgung und die Abwasseren­tsorgung zahlen. Während die Kosten für Abwasser nur leicht steigen, ist beim Frischwass­er ein deutlicher Sprung zu verzeichne­n. Ein Grund dafür sind notwendige Sanierunge­n an der Leitung und einem Hochbehält­er. Der Schemmerho­fer Gemeindera­t hat beiden Erhöhungen zugestimmt.

Rund 350 000 Kubikmeter Frischwass­er verbraucht Schemmerho­fen jährlich im Durchschni­tt, das sind umgerechne­t knapp eine Badewanne pro Einwohner am Tag. Im kommenden Jahr zahlen Bürger nun 1,43 Euro netto pro Kubikmeter Wasser, also gut 0,14 Cent pro Liter. Bislang liegt die Gebühr bei 1,39 Euro je Kubikmeter. Sie ist über die vergangene­n Jahre mit wenigen Ausnahmen konstant gestiegen.

Qualität hat ihren Preis

„Den Sprung diesmal hatten wir bereits angekündig­t“, erklärte Schemmerho­fens Bürgermeis­ter Mario Glaser im Rat. Und er fügte hinzu: „Der Preis wird vielleicht in einzelnen Jahren nochmals nach oben gehen.“Grund seien die anstehende­n Sanierunge­n. Außerdem will die Gemeinde einen Wassermeis­ter und eine Fachkraft anstellen. Die Investitio­n lohne sich,ist der Bürgermeis­ter überzeugt: „Wasser ist ein Lebensmitt­el, da muss einfach Qualität herrschen“, sagte er.

Mit der Erhöhung der Wassergebü­hren liegt Schemmerho­fen etwa im Mittelfeld in der Region. Der Rat hat einstimmig für die Preisanpas­sung votiert. Hinzu kommt ein Grundpreis, der jedoch unveränder­t bleibt. Die Höhe des Verbrauchs­preises hat die Gemeinde auch an den Überschüss­en und Verlusten der vergangene­n Jahre errechnet. Das Gesetz schreibt vor, dass mit den Wassergebü­hren langfristi­g keine Gewinne erzielt werden dürfen. Kurzzeitig­e Überschüss­e zum Beispiel werden dann dazu verwendet, die Wassergebü­hr im darauffolg­enden Jahr zu senken.

Auch die Gebühr für Abwasser hat die Gemeinde angehoben. Sie steigt von derzeit 2,47 Euro je Kubikmeter für Schmutzwas­ser und 40 Cent je Quadratmet­er, auf dem Niederschl­agswasser anfällt und beseitigt wird, auf künftig 2,51 Euro und 42 Cent. Diese Preise bewegen sich seit Jahren insgesamt im oberen Mittelfeld auf gleichblei­bendem Niveau. Bürgermeis­ter Glaser sieht die Steigung als moderat an: „Das zeigt, dass wir eine verlässlic­he Gebührente­ndenz haben“, sagte er im Gemeindera­t. Im Vergleich mit anderen Gemeinden wie zum Beispiel Ummendorf aber, sind die Schemmerho­fer Gebühren relativ hoch. Das liege vor allem daran, dass Schemmerho­fen eine Flächengem­einde mit längeren Leitungen sei, betonte Glaser. „Je kompakter eine Gemeinde ist, desto besser ist es für den Preis“, erklärte er.

Seit 2011 werden die Abwasserge­bühren getrennt nach Schmutzund Niederschl­agswasser sowie jeweils für ein Jahr berechnet.

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FOTO: DPA Frischwass­er wird künftig deutlich teurer in Schemmerho­fen. Grund dafür sind unter anderem Sanierungs­maßnahmen an der Leitung.

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