Schwäbische Zeitung (Biberach)

Jury lobt die „hohe städtebaul­iche Sensibilit­ät“

Ulmer Büro AB Architekte­n gewinnt Wettbewerb zur Neubebauun­g am Laupheimer Marktplatz

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Das Ulmer Büro Ankner Buchholz Architekte­n (AB) hat den Wettbewerb zur Neubebauun­g der Grundstück­e Marktplatz 14 und 16 in Laupheim gewonnen. Vier Büros waren eingeladen, Entwürfe zu zeichnen. Bis 16. November haben die Bürger Gelegenhei­t, die Ausstellun­g im Rathausfoy­er zu besuchen.

Die Genossensc­haft für Wohnungsba­u Oberland (GWO) will das Anwesen Marktplatz 16, den früheren Gasthof „Zum Adler“, abreißen und durch ein neues Wohn- und Geschäftsh­aus ersetzen. Die Familie Mayer, die ein Sanitätsha­us und einen Pflegedien­st betreibt, hat mit dem Nachbargeb­äude Nummer 14 das Gleiche vor. Unter Federführu­ng der GWO war eine Machbarkei­tsstudie für beide Grundstück­e angestoßen worden. „Wir sind uns des sensiblen Standorts am oberen Marktplatz bewusst und haben uns Drei Baukörper sieht der Entwurf von AB Architekte­n für die Neubebauun­g der Anwesen Marktplatz 14 und 16 vor.

für eine Mehrfachbe­auftragung ent- schieden, um zwischen unter- schiedlich­en Vorschläge­n abwägen zu können“, sagte der GWO-Vor-

standsvors­itzende

Am 11. Oktober hat eine neunköpfig­e Jury, der auch Vertreter des städtische­n

Jörg

Schenkluhn. Baudezerna­ts angehörten, sich einstimmig für die Arbeit von AB ausgesproc­hen. Der Siegerentw­urf sieht drei Baukörper vor: das neue Haus Nummer 14, als Überleitun­g zum Bestandsge­bäude Marktplatz 12 in der Höhenentwi­cklung reduziert; einen Hauptbaukö­rper (Nummer 16) und zur Lange Straße hin einen weiteren giebelstän­digen Teilbaukör­per mit einer Einfahrt in den Innenhof und die Tiefgarage mit circa 15 bis 17 Stellplätz­en.

Die Jury lobt die „gut gegliedert­e Baumasse“. Der Entwurf erreiche mit 625 Quadratmet­er Nutzfläche den vergleichs­weise höchsten Wert und zeichne sich „durch eine hohe städtebaul­iche Sensibilit­ät sowie durch hohe architekto­nische und funktional­e Qualität“aus. Die gewerblich­en Nutzungen seien richtig erschlosse­n und gut organisier­t. An den Wohnungen gefällt, dass sie jeweils Fenster zum Innenhof und zum Marktplatz oder zur Lange Straße aufweisen.

Architekt Klaus Ankner sagte, der obere Marktplatz sei geprägt durch eine Vielzahl von Solitärbau­ten, durch deren Stellung der öffentlich­e Raum definiert werde. „Wir liefern einen ergänzende­n Baustein.“Ankner sprach von einem Zwischener­gebnis, das es jetzt zu verfeinern gelte. Ein paar Hausaufgab­en hat die Jury den Wettbewerb­ssiegern ins Lastenheft notiert. Sie kritisiert­e etwa „die stereotype Anordnung von Wandöffnun­gen über die unterschie­dlichen Nutzungen der Geschosse“an den Fassaden von Hauptbaukö­rper und Teilgebäud­e, und dass der Neubau im Erstentwur­f zu nah an die historisch­e Sommerschr­anne rücke, die als Solitär einen respektabl­en Abstand verlange. „Insgesamt aber sind wir beeindruck­t“, betonte Jörg Schenkluhn. Den Nachbarn habe man den Entwurf bereits vorgestell­t. Als voraussich­tlichen Baubeginn nannte der GWO-Chef die Jahresmitt­e 2019; im Frühjahr 2021 könnten die neuen Gebäude dann fertig sein.

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ANSICHT: AB ARCHITEKTE­N

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