Schwäbische Zeitung (Biberach)
Martin hat die Not der Menschen wahrgenommen
Patrozinium in Sankt Martin mit den Sankt-Martins-Chorknaben
BIBERACH (sz) -Im Rahmen eines Hochamts, das Pfarrer Paul Odoeme zelebrierte, wurde das Patroziniumsfest in St. Martin gefeiert. Mit dabei waren fast ein Dutzend Ministranten sowie die Sankt-Martins-Chorknaben, die mit ihren hellen Stimmen diesem Fest eine besondere Prägung gaben. Viele Gläubige, die teilweise hinten stehen mussten, wollten diesen Tag miterleben.
Das Hochfest zu Ehren des Namenspatrons der Stadtpfarrkirche, Sankt Martin, zeigt mit seinem Wirken auch in das Heute. St. Martin, ursprünglich in Ungarn geboren, dann Bischof von Tours (Frankreich) und schließlich in den Kreis der Heiligen aufgenommen, ist ein Volksheiliger. Es ranken sich viele Geschichten um ihn. Die Legende sagt, dass er einem Bettler die Hälfte seines Mantels gegeben hat. „Es war viel mehr als nur das Mantelteilen. Bei Martin steht dies für sein ganzes Denken und Tun. Er steht dafür, dass er die Not der Menschen wahrgenommen hat“, sagt Paul Odoeme in seiner Predigt. Und weiter: „ Sankt Martin steht dafür, dass er in jedem Menschen Gott sah, die Menschen sind von der Liebe Gottes erfüllt, erfüllt mit Licht, das wir aber weiterschenken sollen.“Odoeme nahm noch Bezug auf das Treffen der Staatsoberhäupter in Paris und erinnerte, dass es 1918 schon hieß, nie wieder Krieg. Aber was ist daraus geworden? Aber auch im Privaten, in der Familie gibt es große Auseinandersetzungen. „Martin ging es um Gerechtigkeit, denn wo Gerechtigkeit ist, da ist Frieden“, denkt Odoeme.
Die Chorknaben sangen Stücke von Palestrina, Schubert, das Ave verum von Mozart und mit der Gemeinde zusammen „Großer Gott wir loben Dich“als großer Abschluss.
Es dirigierte Johannes Striegel.