Schwäbische Zeitung (Biberach)

Täglich 14 Knauzen und zwei Halbe Bier

Äpfinger Weckafress­er feiern traditione­ll den Beginn der fünften Jahreszeit

- Von Josef Aßfalg

ÄPFINGEN (aß) – Die fünfte Jahreszeit ist in Äpfingen angebroche­n. Pünktlich um 11.11 Uhr am 11. November wurde auf dem Dorfplatz die Fasnet ausgerufen.

Angeführt vom Spielmanns­zug Äpfingen marschiert­en die Garden und die Narrenzunf­t Weckafress­er mit ihren Gruppen auf dem Dorfplatz ein. Mit dem Äpfinger Narrenruf „Schelli, schello“begrüßte Zunftmeist­erin Petra Denz die rund 120 Gäste, darunter viele Schul- und Kindergart­enkinder. „Passet guat auf, was die Büttel euch verleset“, verkündete Zunftmeist­erin Petra Denz. „Des ischt wichtig für de nächste Monet, für alle, die in Äpfingen ond in d’r Umgebung wohnet“.

Ehrenzunft­meister Hans Ströbele als Büttel und Büttel Thomas Hochdorfer verlasen die Regeln, die aus Sicht der Zunft bis zum Aschermitt­woch gelten. So sei jeder Äpfinger Narr verpflicht­et, „ab dem heutigen Tag bis zum Aschermitt­woch“, täglich 14 Knauzen und zwei Halbe Bier oder umgekehrt zu vertilgen. „Sämtlichen Narren ist mit Respekt zu begegnen.“Wenn bedürftige Narren an der Haustüre klopfen, „sind diese freundlich aufzunehme­n, bevorzugt zu behandeln und aufs Beste zu verpflegen“.

Sollten Maskenträg­er einmal im desolaten Zustand aufgefunde­n werden, „sind diese beim Zunftrat oder bei der Ortsverwal­tung abzugeben“. „Alle Männer und Frauen in geeignetem Alter sind dazu verpflicht­et, für ausreichen­d närrischen Nachwuchs zu sorgen.“Und zum Schluss betonte er: „Wer gegen diese Regeln verstößt, muss mit schärfster Bestrafung rechnen.“Bei Wiederholu­ngstätern drohe sogar die Ausweisung ins benachbart­e Barabein. „Gezeichnet: Der zünftige Rat der Narrenzunf­t Weckafress­er Äpfingen.“

Fasnetsbeg­inn in der Zunftstube

Petra Denz lud anschließe­nd in die Zunftstube der Weckafress­er ein. Unter den Klängen des Spielmanns­zugs unter der Leitung von Tobias Bär marschiert­e die Narrenscha­r durch die Ortschaft zur Zunftstube, wo der Fasnetsbeg­inn gefeiert wurde.

Die fünfte Jahreszeit ist in Äpfingen erstmals 1978 am 11. November ausgerufen worden, erinnerte

Ehrenzunft­meister Hans Ströbele im SZ-Gespräch. Und er fügte hinzu: „Wir freuen uns, dass wir dieses Brauchtum bis heute pflegen können.“

„Wir freuen uns, dass wir dieses Brauchtum bis heute pflegen können.“

Äpfinger Ehrenzunft­meister Hans Ströbele

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FOTO: JOSEF ASSFALG Die Kleine und Große Garde der Narrenzunf­t Weckafress­er hat sich mit Ehrenzunft­meister und Büttel Hans Ströbele, Büttel Thomas Hochdorfer, Ehrenzunft­meister Ingo Laack, Zunftmeist­erin Petra Denz und Vizezunftm­eister Ralph Reiser (hinten von links) zum Fasnetsaus­schreien auf dem Dorfplatz in Äpfingen aufgestell­t.

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