Schwäbische Zeitung (Biberach)
Täglich 14 Knauzen und zwei Halbe Bier
Äpfinger Weckafresser feiern traditionell den Beginn der fünften Jahreszeit
ÄPFINGEN (aß) – Die fünfte Jahreszeit ist in Äpfingen angebrochen. Pünktlich um 11.11 Uhr am 11. November wurde auf dem Dorfplatz die Fasnet ausgerufen.
Angeführt vom Spielmannszug Äpfingen marschierten die Garden und die Narrenzunft Weckafresser mit ihren Gruppen auf dem Dorfplatz ein. Mit dem Äpfinger Narrenruf „Schelli, schello“begrüßte Zunftmeisterin Petra Denz die rund 120 Gäste, darunter viele Schul- und Kindergartenkinder. „Passet guat auf, was die Büttel euch verleset“, verkündete Zunftmeisterin Petra Denz. „Des ischt wichtig für de nächste Monet, für alle, die in Äpfingen ond in d’r Umgebung wohnet“.
Ehrenzunftmeister Hans Ströbele als Büttel und Büttel Thomas Hochdorfer verlasen die Regeln, die aus Sicht der Zunft bis zum Aschermittwoch gelten. So sei jeder Äpfinger Narr verpflichtet, „ab dem heutigen Tag bis zum Aschermittwoch“, täglich 14 Knauzen und zwei Halbe Bier oder umgekehrt zu vertilgen. „Sämtlichen Narren ist mit Respekt zu begegnen.“Wenn bedürftige Narren an der Haustüre klopfen, „sind diese freundlich aufzunehmen, bevorzugt zu behandeln und aufs Beste zu verpflegen“.
Sollten Maskenträger einmal im desolaten Zustand aufgefunden werden, „sind diese beim Zunftrat oder bei der Ortsverwaltung abzugeben“. „Alle Männer und Frauen in geeignetem Alter sind dazu verpflichtet, für ausreichend närrischen Nachwuchs zu sorgen.“Und zum Schluss betonte er: „Wer gegen diese Regeln verstößt, muss mit schärfster Bestrafung rechnen.“Bei Wiederholungstätern drohe sogar die Ausweisung ins benachbarte Barabein. „Gezeichnet: Der zünftige Rat der Narrenzunft Weckafresser Äpfingen.“
Fasnetsbeginn in der Zunftstube
Petra Denz lud anschließend in die Zunftstube der Weckafresser ein. Unter den Klängen des Spielmannszugs unter der Leitung von Tobias Bär marschierte die Narrenschar durch die Ortschaft zur Zunftstube, wo der Fasnetsbeginn gefeiert wurde.
Die fünfte Jahreszeit ist in Äpfingen erstmals 1978 am 11. November ausgerufen worden, erinnerte
Ehrenzunftmeister Hans Ströbele im SZ-Gespräch. Und er fügte hinzu: „Wir freuen uns, dass wir dieses Brauchtum bis heute pflegen können.“
„Wir freuen uns, dass wir dieses Brauchtum bis heute pflegen können.“
Äpfinger Ehrenzunftmeister Hans Ströbele