Schwäbische Zeitung (Biberach)
Ingoldingen investiert in Hochwasserschutz in Degernau
Gemeinderat bewilligt Maßnahmen vorbehaltlich der Landeszuschüsse
INGOLDINGEN - Der Hochwasserschutz für den Ingoldinger Teilort Degernau soll vorangetrieben werden. Der Gemeinderat gab grünes Licht für die Planungen des Biberacher Ingenieurbüros Wasser-Müller. Allerdings müssen zunächst die Zuschüsse des Landes in Höhe von 70 Prozent eingehen, bevor die Maßnahmen umgesetzt werden können.
Seit mehr als anderthalb Jahren beschäftigen den Ingoldinger Rat die Hochwasserschutzmaßnahmen in Degernau. Insbesondere nach den beiden Starkregenereignissen in den Jahren 2016 und 2017 braucht die Bevölkerung im Ingoldinger Teilort dringend Unterstützung. Die bisherigen Schutzmaßnahmen reichen bei Starkregen nicht mehr aus.
Im Juli 2017 wurde deshalb vom Gemeinderat beschlossen, die Einlaufbauwerke und Kanäle zu modernisieren. Die Maßnahmen wurden aber nicht umgesetzt, weil unmittelbar danach das Land Baden-Württemberg einen
Leitfaden für Hochwasserschutz herausgab, von dem die Zuschüsse abhängen.
So musste schließlich für Degernau ein neues Hochwasserschutzkonzept erstellt werden. Dies ist inzwischen abgeschlossen. Die Verwaltung wurde beauftragt, jetzt die Zuschüsse zu beantragen. „Ohne vorliegenden Zuschussbescheid können wir nicht mit den Baumaßnahmen beginnen“, stellte Ingoldingens Bürgermeister Jürgen Schell klar und betonte nochmals, dass es richtig gewesen sei, den Leitfaden umzusetzen und auf nahezu drei Viertel an Zuschüssen zu warten.
Nach den aktuellen Berechnungen werden die Baumaßnahmen rund 1,23 Millionen Euro kosten, davon trägt das Land etwa 856 000 Euro. Falls die Zuschüsse in geplanter Höhe erfolgen, kommen im kommenden Jahr 285 900 Euro an Kosten auf die Gemeinde Ingoldingen zu. Der Rest von rund 80 000 Euro wird dann später fällig.
Gemeinderat Eugen Kehrle aus Degernau
„Ich hoffe sehr, dass die Maßnahmen baldmöglichst umgesetzt werden, denn unsere Bevölkerung wartet darauf“, sagte Gemeinderat Eugen Kehrle aus Degernau, der sich schon in der Vergangenheit vehement für die Maßnahmen ausgesprochen hatte.
Bürgermeister Schell konnte allerdings noch keine genauen Daten über Baubeginn und Bauzeit nennen. „Ich versichere Ihnen, dass wir die Provisorien genau im Auge behalten und dadurch zumindest ein gewisser Schutz für die Degernauer gewährleistet ist.“
Geplant sind vom Büro WasserMüller unter anderem zwei große Rückhaltebecken in der Weiler- und in der Burgstraße sowie Verbesserungen bei den Einlaufbecken, den Verdolungen und dem Zulauf zur Riss.
„Ich hoffe sehr, dass die Maßnahmen baldmöglichst umgesetzt werden.“