Schwäbische Zeitung (Biberach)

Deinet zeigt neues Büro den Bürgern

Einladung trifft auf reges Interesse – teure Sanierung viel diskutiert­es Thema.

- Von Katrin Bölstler www.schwäbisch­e.de/ bürgermeis­terbüro-schussenri­ed

BAD SCHUSSENRI­ED - Viele Schussenri­eder sind am Montag der Einladung von Bürgermeis­ter Achim Deinet gefolgt und haben sich sein neu renovierte­s Büro angeschaut. Das Interesse war zeitweise so groß, dass sich eine Schlange vor der Tür des Bürgermeis­terbüros bildete. Bis zum frühen Nachmittag waren bereits mehr als 60 Bürger vor Ort gewesen. Eine Gruppe Schüler nutzte sogar ihre Freistunde, um ins Rathaus zu kommen.

„Ich will mir selbst ein Bild machen“, war die Antwort der meisten Bürger auf die Frage, warum sie gekommen waren. Selbst schauen, selbst fragen – die Schussenri­eder wollten genau wissen, warum die Sanierung und Renovierun­g des Büros 102 750 Euro gekostet hat. Und Bürgermeis­ter Achim Deinet gab immer wieder bereitwill­ig Auskunft. Mithilfe einer Präsentati­on auf dem neuen 75-Zoll-Bildschirm demonstrie­rte er, wie das Büro vorher und auch während der Umbauphase ausgesehen hatte. „Drei Viertel der Kosten fallen in die Kategorie Gebäudesan­ierung, es handelt sich hier um keine klassische Bürosanier­ung“, betonte Deinet. Darum sei es auch gerechtfer­tigt gewesen, hierfür Mittel aus dem Topf für Gebäudesan­ierungen zu entnehmen, erläuterte er den aufmerksam­en Zuhörern.

„Kosten nicht absehbar“

Zuerst sei nur geplant gewesen, die Büromöbel auszutausc­hen und neu zu streichen. Doch schon kurz nach dem Beginn der Bauarbeite­n habe sich herausgest­ellt, dass mehr gemacht

werden müsse. Der Fußboden habe ein starkes Gefälle gehabt und auch die Decke sei schief gewesen. Die Fenster seien undicht gewesen und beim Abziehen der Tapeten sei der Stuck von der Wand gefallen. „All das war nicht abzusehen und daher konnten wir diese Arbeiten auch nicht ausschreib­en“, erklärte Deinet. Keine der Arbeiten sei jedoch „umsonst“gewesen, man habe damit lediglich der weiteren Sanierung

des Rathauses vorgegriff­en. Darum habe er sich in der öffentlich­en Gemeindera­tssitzung im Oktober auch nicht in der Sache, sondern „der Form halber“entschuldi­gt. Denn auch wenn sich schon früh abgezeichn­et habe, dass die Bürosanier­ung teurer werde als anfangs gedacht – die genauen Kosten seien erst nach Eingang der Rechnungen bekannt gewesen und kurz danach habe er dann auch schon den Gemeindera­t informiert.

Irritiert über Berichters­tattung

Offen zeigte der Rathausche­f seine Verärgerun­g darüber, wie das Thema in den Medien aufgegriff­en worden war, da sei einiges verzerrt worden. Enttäuscht sei er auch darüber, dass manche Gemeindera­tsmitglied­er Radio- und Fernsehint­erviews gegeben hätten, „ohne zuvor selbst einen Fuß in das neue Büro gesetzt zu haben“.

Eingeladen habe er heute, um zu zeigen, dass er nichts zu verbergen habe. „Wer hier goldene Wasserhähn­e erwartet hat, den muss ich enttäusche­n. Das ist ein ganz normales funktional­es Büro“, so Deinet. Auf Anfrage erläuterte er, wozu der neue, sehr große Bildschirm dient, der an der Wand hängt: Dank modernster Technik kann dieser künftig dazu genutzt werden, um etwa Bebauungsp­läne oder sonstige Karten in digitaler Form an die Wand zu werfen. Da es sich zudem um einen Touchscree­n handelt, kann auf dem Bildschirm mit der Hand geschriebe­n, gezeichnet und gemalt werden. „Das ist für uns besonders nützlich, da in diesem Büro viele Besprechun­gen stattfinde­n, unter anderem mit dem Bauamt oder der Kämmerei“, erklärte Deinet.

Zudem demonstrie­rte er die Funktionen seines neuen Schreibtis­chs. Dieser ist, wie inzwischen eigentlich in vielen Büros Standard, höhenverst­ellbar, sodass sowohl im Sitzen als auch im Stehen gearbeitet werden kann. Deinet erklärte auch, wie aufwendig es gewesen sei, den unter der früheren Zwischende­cke verborgene­n Stuck wieder herzustell­en. Die Besucher zeigten sich von seinen ausführlic­hen Erläuterun­gen beeindruck­t und zufrieden.

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FOTO: KATRIN BÖLSTLER
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FOTOS: KATRIN BÖLSTLER Bürgermeis­ter Achim Deinet (rechts) erklärte den Besuchern, wieso die Bürosanier­ung so teuer geworden war.
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Ein weiterer Blick auf das neue Büro.

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