Schwäbische Zeitung (Biberach)
Thema für alle
Zum Gastbeitrag „Für eine neue Generationengerechtigkeit“von Jens Spahn (9.11.):
Da hat nun endlich ein Politiker den Mut, die Schieflage im Miteinander der Generationen realistisch aufzuzeigen, über Lösungsmöglichkeiten öffentlich nachzudenken, und mit Verbesserungsvorschlägen gleich bei sich selber anzufangen – aber sofort werden seine Überlegungen auf Schlagworte reduziert und von verschiedenen Seiten abgeschmettert.
Bestehen denn Parteien, Gewerkschaften, Verbände, Kommunen, unsere ganze Gesellschaft nicht aus lauter Menschen, die zumindest aus Familien kommen und zu einem großen Teil in Familien leben? Ein Nachdenken darüber und die Suche nach Lösungen sollte nicht sofort als Parteienstreiterei oder Profilierungsversuche abgetan werden. Das Bundesverfassungsgericht hat bereits mehr Familiengerechtigkeit angemahnt, was zumindest eine kleine Korrektur bei der Pflegeversicherung herbeigeführt hat. In der Altersvorsorge werden Väter und Mütter dagegen immer noch doppelt herangezogen: Sie zahlen genauso hohe Beiträge in die Rentenversicherung ein wie Menschen ohne Kinder, obwohl Eltern den größten Beitrag für die Zukunft schon durch die Erziehung von Kindern leisten. Momentan klagen wieder Eltern beim Bundesverfassungsgericht, und es bleibt zu hoffen, dass auf diesem Weg die Erziehungsleistung von Eltern in den Sozialversicherungssystemen endlich anerkannt wird. Barbara Krampe, Ravensburg
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