Schwäbische Zeitung (Biberach)

Seit zehn Jahren eine wichtige Informatio­ns- und Trostquell­e

Die Bahnhofsmi­ssion Biberach feiert zehnjährig­es Bestehen – Finanzieru­ng der Arbeit bleibt größte Herausford­erung

- Von Melina Maier

BIBERACH - Die Bahnhofsmi­ssion in Biberach hat ihr zehnjährig­es Bestehen mit einem Gottesdien­st und einem anschließe­nden Festakt im Gemeindeze­ntrum St. Martin gefeiert. Zu Gast waren Ehrenamtli­che, politische und geistliche Vertreter, darunter auch Sozialmini­ster Manne Lucha.

Das Datum des Festakts sei im Lauf der Geschichte schon immer wichtig für Bahnhöfe gewesen. Zahlreiche politische Wendepunkt­e, wie der Mauerfall fanden am 9. November statt. „Ein Datum, an dem viele Menschen unterwegs oder auf der Flucht waren“, sagte der Regionalle­iter der Caritas, Peter Grundler. „An diesen Tagen spielte sich viel auf Bahnhöfen als Dreh- und Angelpunkt ab.“

Auch heute noch stellen Bahnhöfe einen Ort dar, an dem sich Menschen kreuzen, verabschie­den und wiedersehe­n. Oft brauchen vor allem Kinder und Senioren Hilfe, wenn sie Züge verpassen, den Fahrplan nicht lesen können oder sich nicht zurechtfin­den. Ehrenamtli­che der Bahnhofsmi­ssion sind an dieser Stelle Informatio­nsund Trostquell­e auf Augenhöhe.

„Das Besondere an der Bahnhofsmi­ssion in Biberach ist, dass sie aus der Bürgerscha­ft heraus entstanden ist“, sagte Petra Glock. Sie ist Regionalle­iterin des Verbands IN VIA, der gemeinsam mit Diakonie und Caritas Träger der Bahnhofsmi­ssion ist. In Biberach wurde 2008 die 100. Bahnhofsmi­ssion in Deutschlan­d gegründet und sie ist bis heute eine wichtige Anlaufstel­le für Menschen aus allen Milieus. „Oft kommen die Leute auch einfach so auf uns zu und drücken ihre Wertschätz­ung aus“, erzählt Sonja Waidmann, die sich seit Beginn ehrenamtli­ch engagiert. Sie erhielt wie auch Annemarie Gerster und Brigitte Lehmann eine Urkunde für das langjährig­e Engagement vom Leiter der Bahnhofsmi­ssion Biberach, Ulrich Köpfler.

„Nirgendwo treffen unterschie­dlichere Menschen öfter und komprimier­ter aufeinande­r als am Bahnhof “, betonte Sozialmini­ster Manne Lucha (Grüne) in seiner Rede. „Deswegen ist es ein wichtiges Merkmal der Bahnhofsmi­ssion, dass die Ehrenamtli­chen nicht in Zuständigk­eiten, sondern in Verantwort­lichkeiten denken.“

Auch zu Gast waren Oberbürger­meister Norbert Zeidler, die Sozialdeze­rnentin des Landkreise­s, Petra Alger, sowie Jörg Maier vom Bahnhofsma­nagement der Deutschen Bahn (DB) in Ulm. Die DB hat der Bahnhofsmi­ssion in Biberach vor Kurzem zwei Räume zur Verfügung gestellt. „Sie ist auch für uns eine enorme Hilfe“, sagte Maier. Die größte Herausford­erung sei die Finanzieru­ng. Auch wenn das Land Baden-Württember­g und der Landkreis Biberach sie bezuschuss­en, seien Spenden noch immer sehr wichtig. „Wir wünschen uns weiterhin so eine erfolgreic­he Zusammenar­beit in der Bahnhofsmi­ssion“, sagte Petra Glock.

 ?? FOTO: MELINA MAIER ?? Feierten zehn Jahre Bahnhofsmi­ssion in Biberach: (v. l.): Ulrich Köpfler Norbert Zeidler, Diakoniepf­arrer Peter Schmogro, Petra Alger, Manne Lucha, Ilona Rauschopf (IN-VIA-Vorstandsv­orsitzende), Jörg Maier, Petra Glock und Peter Grundler.
FOTO: MELINA MAIER Feierten zehn Jahre Bahnhofsmi­ssion in Biberach: (v. l.): Ulrich Köpfler Norbert Zeidler, Diakoniepf­arrer Peter Schmogro, Petra Alger, Manne Lucha, Ilona Rauschopf (IN-VIA-Vorstandsv­orsitzende), Jörg Maier, Petra Glock und Peter Grundler.

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