Schwäbische Zeitung (Biberach)
So stellt sich Stadt nicht lächerlich dar
Zum Artikel „Die Altstadt soll im Miniaturformat auf den Schadenhof“in der Samstagsausgabe der SZ Biberach vom 10. November erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
Und warum nicht? Ich habe diesen Sommer so ein eindrucksvolles Stadtrelief in Rothenburg o. d. T. gesehen. Das war kein Kitsch und es erfüllte genau die Funktion, die in Biberach auch angestrebt wird. Es erfreute Kinder, diente zur Veranschaulichung und als Treffpunkt und es hilft Menschen mit Sehbehinderung, weil tastbare Schrift im Guss realisiert ist. Im Gegensatz zu bestehenden „Brunnen“wird hier endlich wieder etwas gemacht, mit dem sich unsere Stadt nicht lächerlich darstellt. Nicht zu vergessen den Umstand, dass von der Installation keine Gefahr ausgehen kann. Es kann kein Kind darin ertrinken, die Folgekosten dürften überschaubar sein und wertvolles Trinkwasser wird auch nicht vergeudet beziehungsweise sprudelt von vornherein aus verunreinigten Düsen. Und – der Standort anstelle der Hundeentsorgungssäule vor dem Baderhaus wäre so schlecht nicht. Vielleicht kommt es tatsächlich einmal zur Fertigstellung des Hauses mit der entsprechenden Gastronomie im Erdgeschoss. Dann wäre vielleicht allen gedient und eine nicht endende Geschichte könnte immerhin um den Aspekt des platzvernichtenden Pseudo-Brunnens reduziert werden. Ein Treffpunkt dort auf der Ecke wäre für Ortsfremde auch findbarer als irgendwo auf dem Schadenhof, wo er zwischen den Plastikklötzen sein Alleinstellungsmerkmal im Sinne des Servicegedankens verlieren würde.
Alles in allem keine schlechte Situation für alle und mit Sicherheit eine stilistisch gute und richtungsweisende Ausgangsposition für zukünftige Objekte, die in der Innenstadt ihren Platz finden sollen.
Peter Rieger, Biberach