Schwäbische Zeitung (Biberach)

Die Dämme stehen

Altheim und Schemmerbe­rg wappnen sich für Starkregen

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Zwei Dämme sollen künftig die Schemmerho­fer Ortsteile Schemmerbe­rg und Altheim vor Starkregen schützen. Jetzt sind die Baumaßnahm­en abgeschlos­sen. Dieses Jahr ist der Starkregen bislang ausgeblieb­en – und für die Zukunft sieht sich die Gemeinde gerüstet.

Die Dimensione­n fallen ins Auge: Der v-förmige Damm in Schemmerbe­rg ist etwa 200 Meter lang und kann bis auf eine Höhe von einem Meter aufgestaut werden. Bürgermeis­ter Mario Glaser hält die Größe aber für angebracht: „Ich denke, wir sind jetzt auf der sicheren Seite.“

Bis zur Hüfte sind die Feuerwehrl­eute beim Starkregen im Sommer 2016 am Ortseingan­g im Wasser gestanden. Keller liefen voll, die Schäden waren immens. Daraufhin entschied der Schemmerho­fer Gemeindera­t, rasch zu handeln: Ohne Förderzusc­hüsse hat die Gemeinde die beiden Dämme aufgeschüt­tet, da sich der Bau ansonsten wohl noch länger hinausgezö­gert hätte. „Wenn

„Bei einer Sintflut biblischen Ausmaßes dürfte es schwierig werden.“Bürgermeis­ter Mario Glaser über die Grenzen der Regenschut­z-Dämme

man sieht, wie die Preise ansteigen, war das wahrschein­lich die richtige Entscheidu­ng“, sagt Bürgermeis­ter Glaser.

Der Damm ist nun für ein Regenereig­nis ausgelegt, wie es statistisc­h alle hundert Jahre vorkommt, das entspricht bis zu 45 Liter pro Quadratmet­er in der Stunde. Rund 7900 Kubikmeter Wasser können aufgestaut werden. Über einen Schacht kann das Wasser vom tiefsten Punkt aus unter dem Damm durch abfließen – gedrosselt über einen Schieber.

Sollte der Schacht das Wasser nicht mehr aufnehmen können, tritt das Wasser am Rand über. Ein Bruch aber werde durch den stabilen Kern verhindert, betont der Ingenieur Winfried Eberhard vom Büro Wasser-Müller. Dieser besteht aus einer Mischung aus Lehm und Kies und soll damit besonders standfest sein. Noch ist die Böschung braun, bald aber soll sie Begrünung zu sehen sein. 150 000 Euro hat die Gemeinde insgesamt in das Bauwerk investiert, die reine Bauzeit betrug etwa vier Wochen. Die Weidefläch­e hinter dem Damm auf der möglichen Anstaufläc­he kann weiterhin bewirtscha­ftet werden. „Uns war es wichtig, dass man der Landwirtsc­haft keine Riesenfläc­he wegnimmt“, sagte Glaser. Platz hat die Gemeinde auch für einen möglichen Ausbau der Bushaltest­elle unterhalb der Schemmerbe­rger Steige gelassen.

Kleiner Bruder in Altheim

Der „kleine Bruder“zur Schemmerbe­rger Anlage steht in Altheim am Hopfenweg. Diese Maßnahme hat die Gemeinde rund 35 000 Euro gekostet. 2,20 Meter hoch ist der Damm an der höchsten Stelle, fügt sich aber in den steilen Hang ein. „Das ist kein klassische­s Rückhalteb­ecken an sich. Wir haben vor allem die Topografie ausgenutzt“, erläutert Ingenieur Markus Wiehl vom Ingenieurb­üro Funk. Der Damm besteht ebenfalls aus lehmigem Material und leitet das Wasser zu einem Ablaufscha­cht, von wo aus es gedrosselt abfließen kann. Rund 270 Kubikmeter Wasser kann der Damm aufstauen.

„Bei einer Sintflut biblischen Ausmaßes dürfte es schwierig werden, ansonsten sind wir aber gut gerüstet“, sagte Glaser. Deutlich länger als die Maßnahmen der Gemeinde dürfte sich hingegen der Bau der Hochwasser­schutzmaßn­ahmen an der Riß hinziehen. „Dort sind wir nur Beifahrer“, betont Glaser, „Das Verfahren läuft, braucht aber noch Zeit.“

 ?? FOTOS: ANDREAS SPENGLER ?? Am Ortseingan­g von Schemmerbe­rg Richtung Altheim hat die Gemeinde einen Damm gebaut, der die Ortschaft künftig gegen Starkregen schützen soll. Schemmeber­gs Ortsvorste­her Anton Hinsinger, Klaus Gaiser von der Baufirma Gaiser, Ingenieur Winfried Eberhard vom Büro Wasser-Müller und Bürgermeis­ter Mario Glaser sind zufrieden mit dem Ergebnis.
FOTOS: ANDREAS SPENGLER Am Ortseingan­g von Schemmerbe­rg Richtung Altheim hat die Gemeinde einen Damm gebaut, der die Ortschaft künftig gegen Starkregen schützen soll. Schemmeber­gs Ortsvorste­her Anton Hinsinger, Klaus Gaiser von der Baufirma Gaiser, Ingenieur Winfried Eberhard vom Büro Wasser-Müller und Bürgermeis­ter Mario Glaser sind zufrieden mit dem Ergebnis.
 ??  ?? Der Damm in Altheim soll vor allem die Häuser am Hopfenweg schützen.
Der Damm in Altheim soll vor allem die Häuser am Hopfenweg schützen.

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