Schwäbische Zeitung (Biberach)

Talent vor Geld

Maximilian Günther erhält ein Formel-E-Cockpit

- Von Klaus-Eckhard Jost

RETTENBERG - Auf dieses Signal hat Maximilian Günther lange gewartet. Jetzt herrscht Klarheit, wie die Karriere des 21-jährigen Rennfahrer­s aus Rettenberg im Allgäu weitergeht. Mitte Dezember wird er für das DragonRaci­ng-Team in Riad in die fünfte Saison der Formel E starten. Damit ist er der jüngste Fahrer in der noch jungen Geschichte der Elektroren­nserie. „Ich bin sehr glücklich, ab der kommenden Saison mit Dragon Racing in der Formel E zu fahren“, sagt Günther, „damit geht ein Traum für mich in Erfüllung.“

In diesem Jahr war der junge Deutsche in der Formel 2 für das ArdenTeam von Red-Bull-Formel-1-Teamchef Christian Horner und dessen Vater Garry gefahren. In dem Mittelklas­se-Rennstall konnte er nur vereinzelt mit guten Ergebnisse­n auftrumpfe­n. Doch sein Fahrkönnen blieb nicht verborgen. So wie auch nicht in der Saison davor, als er in der Formel-3-Europameis­terschaft den dritten Platz belegt hatte.

Bereits seit Beginn dieses Jahres gehörte Günther als Test- und Entwicklun­gsfahrer zu Dragon Racing, dem Team mit Sitz in Monaco. Wie die Rennen in der Elektroser­ie ablaufen, die fast ausschließ­lich auf Kursen in den Innenstädt­en gefahren werden, hat er vor Ort erlebt. Auch in die Entwicklun­g des neuen Gen2-Rennwagens war er involviert und absolviert­e zahlreiche Testfahrte­n. Trotzdem zögerte Teamchef Jay Penske mit der Bekanntgab­e seines zweiten Fahrers neben José-Maria López (Argentinie­n). Auf der einen Seite war er von den Fähigkeite­n des jungen Deutschen überzeugt. „Maximilian hat mit dem Team enorme Arbeit geleistet und mit der gesamten Organisati­on an der Entwicklun­g des Penske EV-3 gearbeitet“, sagte Penske. Obwohl Günther bei den offizielle­n Testfahrte­n vor vier Wochen eindeutig schneller war, erwuchs ihm in Antonio Fuoco (Italien) ein ernsthafte­r Konkurrent. Einfacher Grund: Der Italiener wird vom neuen Hauptspons­or des Dragon-Teams gefördert. Letztlich setzte sich doch das Talent gegen das Geld durch.

Neben Daniel Abt (Kempten), André Lotterer (Duisburg) und Pascal Wehrlein (Worndorf) ist Günther in dieser Saison der vierte deutsche Formel-E-Fahrer. Als Team ist Audi bereits im zweiten Jahr offiziell am Start, neu hinzu kommen in der neuen Saison BMW und HWA-Racelab als Vorbote von Mercedes, das im kommenden Jahr ebenso wie Porsche in die Elektroren­nserie einsteigen wird.

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FOTO: IMAGO Fährt jetzt in der Formel E: Maximilian Günther.

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