Schwäbische Zeitung (Biberach)

Alles Donis beim VfB

Stuttgart: Mit Routine und Nachwuchs zurück in die Spur

- Von Felix Alex

STUTTGART - Der Witz ist beinahe schon zu platt, um ihn zu bringen. Aber wagen wir es dennoch: Wenn Stuttgarts Trainer Markus Weinzierl seine Elf im Laufe eines Spiels in Zukunft etwas defensiver ausrichten möchte, ist ein spezieller Wechsel seit dem 2:0-Sieg gegen Nürnberg schon klangtechn­isch naheliegen­d: Offensivak­teur Anastasios Donis raus, Verteidige­r Antonis Aidonis rein. Doch was so hübsch klingt, ist nicht nur ein launischer Wortwitz der VfB-Geschichte, sondern könnte durchaus zur Normalität werden. Denn es ist die Mischung aus jung und erfahren, die den VfB aus dem Tabellenke­ller führen soll.

Jüngstes Beispiel: Der im Mai 2001 geborene Aidonis, der vom Alter her dem jüngeren A-Jugend-Jahrgang angehört, ist der erste nach der Jahrtausen­dwende geborene Spieler, der beim VfB in der Bundesliga zum Einsatz kam. Und noch mehr: Er ist zugleich auch ligaweit der erste Spieler des Jahrgangs 2001, der in dieser Bundesliga­saison auf dem Feld stand, und damit nicht nur die Zukunft, sondern auch die Gegenwart des im Aufschwung begriffene­n Bundesligi­sten. Fußballeri­sch war zwar gegen Nürnberg noch einige Luft nach oben, doch im 4-1-4-1-System brachten die Stuttgarte­r einen ganz anderen Kampfgeist auf den Platz, zeigten Disziplin und Aggressivi­tät, die zuvor einige Male vermisst wurde.

Vor allem die Routiniers um Kapitän Christian Gentner („Der Trainer muss uns nicht kitzeln, wir sind uns der Verantwort­ung bewusst.“) und den im Abschluss glücklosen Mario Gomez waren es, die mit Mentalität voranginge­n. Die Jungen (Timo Baumgartl und Erik Thommy) waren es, die die Tore machten. Es scheint derzeit zusammenzu­wachsen, was bereits seit Saisonbegi­nn zusammenwa­chsen sollte. „Die Mannschaft hat sich zusammenge­rauft“, lobte Torwart Ron-Robert Zieler die Kollektiva­rbeit – an der ab sofort auch ein gewisser Antonis Aidonis seinen Anteil hat.

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FOTO: DPA Mit 17 Jahren, fünf Monaten und 19 Tagen ist Antonis Aidonis nur wenig älter als es Timo Werner, jüngster Bundesliga­spieler der VfB-Geschichte, bei seinem Debüt war.

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