Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mehr Gebäude machen sich beim Verbrauch bemerkbar

Stadt Biberach hat im Vergleich zu 2015 zehn Prozent höhere Energiekos­ten für den Betrieb ihrer Gebäude

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BIBERACH (gem) - Zusätzlich­e städtische Gebäude und technische Mängel haben dafür gesorgt, dass die Stadt Biberach 2017 insgesamt 1,28 Millionen Euro für Energie (Strom, Wärme, Wasser) aufwenden musste. Das sind rund 10,4 Prozent mehr als 2015. Das geht aus dem aktuellen Energieber­icht der Stadt hervor, der alle zwei Jahre im Bauausschu­ss beraten wird.

Der Kindergart­en Rißegg, die Festhalle Mettenberg, der Kindergart­en Memelstraß­e, der Rote Bau oder das Jugendhaus – alles städtische Gebäude, die seit dem letzten Energieber­icht 2015 neu in Betrieb genommen wurden. Sie sorgten für einen höheren Bedarf an Energie bei der Stadt. Hinzu kamen alte oder störanfäll­ige Heizungsan­lagen, beispielsw­eise im alten Feuerwehrg­ebäude oder in der Malischule.

Im Vergleich zum Jahr 2006, das die Stadt jeweils als Indexjahr heranzieht, sind die Energiekos­ten 2017 um 2,5 Prozent gestiegen. Dass die Stadt sich in dieser Zeit aber um energiespa­rende Technologi­en bemüht hat, zeigt sich daran, dass der Stromverbr­auch im Vergleich zu 2006 nur ganz leicht angestiege­n ist und die Energiemen­ge, die zur Wärmeerzeu­gung benötigt wird, 2017 sogar niedriger lag als 2006. Hätte man in Sachen Energiespa­ren nichts getan, wären der Stadt jährlich Mehrkosten von rund 150 000 Euro entstanden, rechnete Robert Walz, Leiter des städtische­n Gebäudeman­agements, im Bauausschu­ss vor.

Während die Stadt Biberach in den vergangene­n Jahren von sinkenden Energiepre­isen profitiert­e, müsse man nun wieder mit steigenden Kosten rechnen, so Walz. Durch weitere Sanierunge­n und Ersatzneub­auten ergebe sich für die Zukunft ein Einsparpot­enzial von 2,1 Millionen Kilowattst­unden und 600 Tonnen CO2. Der Einsatz regenerati­ver Energie soll von 7,6 auf 15 Prozent erhöht werden. Dazu trage die Nutzung der Abwärme des Biomasseho­fs für städtische Gebäude in Rißegg bei, wozu sich die Stadt vertraglic­h verpflicht­et hat. Der Aufbau eines Nahwärmene­tzes für die Innenstadt böte weitere Potenziale zur Nutzung regenerati­ver Energie.

Von der Ratsfrakti­onen wurde der Energieber­icht positiv aufgenomme­n, verbunden mit der Aufforderu­ng, weiter Energie einzuspare­n und noch stärker auf regenerati­ve Energie zu setzen.

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