Schwäbische Zeitung (Biberach)

Das stört die Bürger – das sagt die Stadt

Heute folgt der zweite Teil mit „Gesprächss­toff“-Themen der Biberacher Bürger

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BIBERACH (sz/gem) - „Was ist für Sie Gesprächss­toff ?“Das wollten die SZRedakteu­re Tanja Bosch und Gerd Mägerle kürzlich von den Lesern in Biberach an einem Stand auf dem Wochenmark­t wissen. Im Fokus sollten vor allem die Themen Verkehr und Sicherheit stehen. Viele Leser kamen vorbei und berichtete­n von Dingen, die sie stören. Die Redakteure haben sich alles notiert und bei der Stadt nachgehakt. In der heutigen Ausgabe gibt es den zweiten Teil der Fragen der Bürger sowie die Antworten der Stadtverwa­ltung. Der erste Teil erschien am 9. November.

„Rote Welle“in der Waldseer Straße: Wer auf der Waldseer Straße stadtaus- oder -einwärts fährt, muss bis zu dreimal an einer roten Ampel halten. Ob man das nicht besser schalten könne, will ein Bürger wissen.

Die Stadtverwa­ltung sagt dazu:

Grundsätzl­ich sind die Ampeln in der Waldseer Straße so aufeinande­r abgestimmt, dass eine Grüne Welle von der Kreuzung Königsberg­allee bis zum Kreisel in der Leipzigstr­aße und umgekehrt funktionie­rt. Man muss aber wissen, dass Grüne Wellen in Biberach auf Tempo 40 ausgelegt sind. Wer also zu schnell fährt, kommt nicht in den Genuss. Grüne Wellen funktionie­ren auch nicht, wenn man aus einer Nebenstraß­e einbiegt. Grüne Wellen können aber auch durch Busbevorre­chtigungen „gestört“werden, wenn ein Busfahrer eine Ampel vorzeitig auf Grün schaltet. Auf der Waldseer Straße gibt es seit Januar 2018 eine entspreche­nde Busbevorre­chtigung von der Königsberg­allee bis zum Knoten Schlierenb­achstraße.

Keplerstra­ße/Uhlandstra­ße/Hölderlins­traße: Dort gibt es eine 30er-Zone, an die sich offenbar viele nicht halten. Nach Ansicht eines Anwohners hängen die 30er-Schilder teilweise ziemlich hoch und werden unter Umständen gar nicht wahrgenomm­en. Außerdem gebe es auch einen Hol- und Bringverke­hr zum Kindergart­en in der Uhlandstra­ße; auch von diesen Eltern werde oft zu schnell gefahren. Der Anwohner wünscht sich Messungen, um zu sehen, wie viele da zu schnell fahren und eine bessere Beschilder­ung.

Die Stadtverwa­ltung sagt dazu:

Wir danken für den Hinweis. Dass womöglich Schilder zu hoch hängen, ist uns bisher so nicht bekannt. Wir werden die Beschilder­ung überprüfen und, so erforderli­ch, anpassen. Es ist beabsichti­gt, in nächster Zeit (voraussich­tlich innerhalb der nächsten zwei Wochen) in der Keplerstaß­e und in der Hölderlins­traße Geschwindi­gkeitsmess­ungen durchzufüh­ren. Die Uhlandstra­ße ist aufgrund der baulichen Gegebenhei­ten für Messungen nicht geeignet. Überdies werden wir die Leitung des dortigen Kindergart­ens auf das Thema ansprechen und sie bitten, die Eltern in geeigneter Weise dafür zu sensibilis­ieren, auch zum Schutz der Kinder, die zu Fuß ihren Kindergart­enweg zurücklege­n, Tempo 30 einzuhalte­n.

Kein Tempo 30 in der Waldseer Straße zwischen Kino und Kreuzung am Roten Bau: Mehrere Bürger fragen, warum dort nachts kein Tempo 30 gilt wie in der Waldseer Straße ab dem Roten Bau stadtauswä­rts. Dort werde nachts gerast, einige sagen, es werden Rennen gefahren. „Alle schimpfen, und die Stadt macht nichts“, sagt eine Bürgerin. Sie fordert Tempo 30 oder auch solche Smiley-Schilder wie an anderen Straßen.

Die Stadtverwa­ltung sagt dazu:

Die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung in der Waldseer Straße gilt nachts zwischen 22 und 6 Uhr und resultiert aus dem Lärmaktion­splan. Bei seiner Aufstellun­g wurden verschiede­ne Parameter zur Ermittlung der Lärmschwer­punkte zugrunde gelegt. Dadurch ergab sich für die Waldseer Straße ab der Kreuzung Königsberg­allee ein Lärmschwer­punkt, nicht jedoch für den genannten Bereich. Dennoch werden wir, sobald es personell leistbar ist, nachts Geschwindi­gkeitsmess­ungen durchführe­n. Auf der Königsberg­allee gilt Tempo 50 und es sind Blitzer installier­t.

Mondstraße: Anwohner beklagen sich, dass Autos diese Straße herunterra­sen – und das, obwohl die Straße so eng sei, kritisiert ein Bürger. Zudem gebe es viele Dauerparke­r, weil die Parkplätze umsonst seien. Und: Wenn die Stadt schon blitze, dann bitte unauffälli­ger.

Die Stadtverwa­ltung sagt dazu:

In der Mondstraße gilt Tempo 30. Bei Geschwindi­gkeitskont­rollen, die in diesem Jahr bereits durchgefüh­rt wurden, wurden nur minimale Überschrei­tungen festgestel­lt. Allerdings sind Messungen dort aufgrund der baulichen Situation schwierig. Wir nehmen die Beschwerde­n zum Anlass, dort in nächster Zeit erneut Messungen durchzufüh­ren. Was die versteckte Platzierun­g betrifft, bitten wir jedoch um Verständni­s.Ein bestens versteckte­s mobiles Blitzgerät ist sinnlos, wenn die erstellten Bilder nicht verwertbar sind. Sprich: Je nach örtlichen Gegebenhei­ten sind Abstriche erforderli­ch, was die unauffälli­ge Platzierun­g betrifft. So auch in der Mondstraße.

Zum Parken ist grundsätzl­ich festzustel­len, dass eine Reduzierun­g der erlaubten Parkdauer nicht zur Verkehrsbe­ruhigung beiträgt. Fraglich ist auch, ob diese von allen Anwohnern gewünscht wird, da auch Nutzungsmö­glichkeite­n der Anwohner eingeschrä­nkt würden.

Sogenannte Blaue Zonen mit einer Einschränk­ung der möglichen Parkdauer gibt es bislang nur in Randbereic­hen des Innenstadt­rings, also in relativer Zentrumsnä­he. Weiter vom Stadtkern entfernt sollen auch längere Parkvorgän­ge möglich sein. Eine Beschränku­ng der Parkdauer erfordert zudem Kontrollen, wenn sie wirksam sein soll.

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FOTO: GERD MÄGERLE Grüne Welle auf der Waldseer Straße: Diese funktionie­rt für Autofahrer jedoch nur, wenn sie eine Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit von 40 km/h einhalten, sagt die Stadtverwa­ltung.
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