Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kleidercontainer wegen vieler Spenden überfüllt
SCHEMMERBERG (asp) - Ein überfüllter Container und Kleidung, die seit Tagen im Regen liegt: Das muss der Schemmerberger Jürgen Klingensteiner häufig sehen, wenn er an dem Container bei der Mühlbachhalle vorbeigeht. „Das ist kein Einzelfall“, sagt er und fügt hinzu: „Und das ausgerechnet bei einer Hilfsorganisation.“Er hat die Vermutung, dass die Container nicht regelmäßig geleert würden.
Dem widerspricht nun die „Aktion Hoffnung“, die kirchliche Hilfsorganisation der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Ihr gehört der Container. Alleine im Oktober sei der Container insgesamt sieben Mal geleert worden, also etwa zwei Mal pro Woche. Dieser Rhythmus gelte auch für November. Das Problem sei jedoch das Spendenaufkommen, das zur Zeit besonders hoch sei. „Bei Ausreißermonaten wie zurzeit kann es punktuell zu Überfüllungen kommen“, erklärt Jochen Mack, der für die Pressearbeit der Aktion zuständig ist. Zusammen mit dem Landkreis Biberach werde zurzeit diskutiert, in Schemmerhofen einen zweiten Container aufzustellen. Eine Entscheidung darüber werde wohl Anfang des Jahres gefällt. Die Spenden würden dennoch gebraucht.
Statistiken des Siegels „Fairwertung“belegen, dass pro Jahr in Deutschland rund eine Million Tonnen Textilien in Kleidersammlungen gegeben werden. Diese wandern zum Teil in Secondhandläden oder Marktstände in Osteuropa, Afrika oder dem Mittleren Osten. Zum Teil bleibt die Kleidung aber auch in Deutschland. Direkte kostenlose Lieferungen gebe es nur bei akuten Notsituationen. Damit solle verhindert werden, dass die lokalen Wirtschaftsstrukturen zerstört werden. Seriöse Container-Betreiber seien demnach an dem grünen Logo „Fairwertung“zu erkennen, betont Mack.