Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kleidercon­tainer wegen vieler Spenden überfüllt

- FOTO: ANDREAS SPENGLER

SCHEMMERBE­RG (asp) - Ein überfüllte­r Container und Kleidung, die seit Tagen im Regen liegt: Das muss der Schemmerbe­rger Jürgen Klingenste­iner häufig sehen, wenn er an dem Container bei der Mühlbachha­lle vorbeigeht. „Das ist kein Einzelfall“, sagt er und fügt hinzu: „Und das ausgerechn­et bei einer Hilfsorgan­isation.“Er hat die Vermutung, dass die Container nicht regelmäßig geleert würden.

Dem widerspric­ht nun die „Aktion Hoffnung“, die kirchliche Hilfsorgan­isation der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Ihr gehört der Container. Alleine im Oktober sei der Container insgesamt sieben Mal geleert worden, also etwa zwei Mal pro Woche. Dieser Rhythmus gelte auch für November. Das Problem sei jedoch das Spendenauf­kommen, das zur Zeit besonders hoch sei. „Bei Ausreißerm­onaten wie zurzeit kann es punktuell zu Überfüllun­gen kommen“, erklärt Jochen Mack, der für die Pressearbe­it der Aktion zuständig ist. Zusammen mit dem Landkreis Biberach werde zurzeit diskutiert, in Schemmerho­fen einen zweiten Container aufzustell­en. Eine Entscheidu­ng darüber werde wohl Anfang des Jahres gefällt. Die Spenden würden dennoch gebraucht.

Statistike­n des Siegels „Fairwertun­g“belegen, dass pro Jahr in Deutschlan­d rund eine Million Tonnen Textilien in Kleidersam­mlungen gegeben werden. Diese wandern zum Teil in Secondhand­läden oder Marktständ­e in Osteuropa, Afrika oder dem Mittleren Osten. Zum Teil bleibt die Kleidung aber auch in Deutschlan­d. Direkte kostenlose Lieferunge­n gebe es nur bei akuten Notsituati­onen. Damit solle verhindert werden, dass die lokalen Wirtschaft­sstrukture­n zerstört werden. Seriöse Container-Betreiber seien demnach an dem grünen Logo „Fairwertun­g“zu erkennen, betont Mack.

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