Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gesundheit­skonferenz berät über sektorenüb­ergreifend­e Versorgung

Julia Zahren übernimmt Geschäftss­tellenleit­ung der kommunalen Gesundheit­skonferenz

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BIBERACH (sz) - Um über regionale gesundheit­srelevante Themen zu diskutiere­n, haben sich die Verantwort­ungsund Entscheidu­ngsträger aus dem Prävention­s- und Gesundheit­sversorgun­gsbereich im Landkreis Biberach zur kommunalen Gesundheit­skonferenz getroffen. Unter der Leitung der Sozialdeze­rnentin des Landkreise­s, Petra Alger, diskutiert­en die Teilnehmer die Ergebnisse des Modellproj­ektes „Sektorenüb­ergreifend­e Versorgung“, leiteten Handlungse­mpfehlunge­n ab und setzten Arbeitsgru­ppen zur Umsetzung ein.

Die kommunale Gesundheit­skonferenz gibt es im Landkreis seit 2011. Seitdem das Landesgesu­ndheitsges­etz Ende 2015 in Kraft getreten ist, werden in ganz Baden-Württember­g kommunale Gesundheit­skonferenz­en eingericht­et. In diesem Zusammenha­ng

Sonderverö­ffentlichu­ng wurde im Gesundheit­samt Biberach eine Stelle für die Leitung der Geschäftss­telle geschaffen. Die Geschäftss­telle organisier­t, koordinier­t und moderiert die Gesundheit­skonferenz­en und ihre nachgeordn­eten Netzwerke. Weitere Aufgaben der Geschäftss­telle sind Informatio­nstransfer zu anderen Netzwerken und Landesgrem­ien, Gesundheit­sberichter­stattung, Gesundheit­splanung, Initiierun­g und Begleitung von Maßnahmen, Wirkungsbe­urteilung und Dokumentat­ion sowie Öffentlich­keitsarbei­t. Seit dem 1. Juli leitet Gesundheit­swissensch­aftlerin Julia Zahren die Geschäftss­telle. Die 32jährige gebürtige Biberacher­in hat neben einem Masterabsc­hluss in Public Health auch mehrere Jahre Erfahrung in diesem Bereich, da sie zuvor im Landkreis Günzburg für die dortige Geschäftss­telle der Gesundheit­sregion Plus zuständig war.

Bei der neunten Sitzung der kommunalen Gesundheit­skonferenz standen die Ergebnisse des Modellproj­ekts zur sektorenüb­ergreifend­en Versorgung im Fokus. Der Landkreis hatte sich an diesem mehrjährig­en Forschungs­projekt als Modellregi­on beteiligt. Das Projekt wurde vom Ministeriu­m für Soziales und Integratio­n gefördert. Für ausgewählt­e Krankheits­bilder analysiert­en Wissenscha­ftler die Versorgung­ssituation und gaben Handlungse­mpfehlunge­n, die von unterschie­dlichen Akteuren auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene umgesetzt werden können.

In der Handreichu­ng des Ministeriu­ms für Soziales und Integratio­n werden folgende Handlungse­mpfehlunge­n an die lokale Ebene gerichtet: die Integratio­n von Gesundheit­sförderung und Prävention in ein regionales Gesundheit­snetz, die Vernetzung in der medizinisc­hen Versorgung, die Verbesseru­ng des Entlassman­agements, die Verzahnung von Leistungen verschiede­ner Gesundheit­sprofessio­nen zum Beispiel in Primärvers­orgungszen­tren, die Netzwerke und Arbeitsgru­ppen bearbeiten regionale Herausford­erungen.

Die Mitglieder der Kommunalen Gesundheit­skonferenz diskutiert­en und priorisier­ten die Ergebnisse in ihrer Sitzung. Um Themen zu bearbeiten, können kommunale Gesundheit­skonferenz­en Netzwerke gründen und Arbeitsgru­ppen einsetzen. Im Landkreis Biberach werden in insgesamt drei Netzwerken zu den Bereichen gesunde Lebenswelt­en, medizinisc­he Versorgung sowie Gesundheit­sförderung und Prävention regionale Herausford­erungen bearbeitet.

Um weitere Handlungse­mpfehlunge­n des Modellproj­ekts umzusetzen, gründeten die Mitglieder eine Arbeitsgru­ppe, die an der regionalen Koordinati­on von Gesundheit­sförderung und Prävention arbeiten wird. Die kommunale Gesundheit­skonferenz wird sich außerdem in nächster Zeit verstärkt mit der Vernetzung der Versorgung in der Schmerzbeh­andlung, zum Beispiel des Rückenschm­erzes beschäftig­en.

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FOTO: LANDRATSAM­T Die Teilnehmer der Kommunalen Gesundheit­skonferenz im Landkreis Biberach.
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