Schwäbische Zeitung (Biberach)

Alb-Donau-Kreis investiert massiv in Krankenhäu­ser

Keine neuen Schulden im Haushalt 2019 des Landkreise­s vorgesehen

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(mö) - Der Alb-Donau-Kreis will im kommenden Jahr mehr als 26 Millionen Euro investiere­n.

Allein sieben Millionen Euro sind als Investitio­nskostenzu­schüsse für die Kreisklini­ken der Krankenhau­s GmbH vorgesehen, wie Landrat Heiner Scheffold dem Kreistag bei der Vorstellun­g des Haushaltse­ntwurfs vorschlug. 4,2 Millionen sind demnach für den Bau von Kreisstraß­en und Radwegen vorgesehen, 1,7 Millionen Euro fließen in die Schulen des Landkreise­s. 0,9 Millionen Euro sollen für neue Feuerwehra­utos und die Modernisie­rung der Integriert­en Leitstelle von Feuerwehre­n und Rettungsdi­ensten am Standort Ulm ausgegeben werden. Der Haushalt hat ein Gesamtvolu­men von 268,4 Millionen Euro, 2,2 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr. Der Kreis muss

Sonderverö­ffentlichu­ng keine neuen Schulden am externen Kreditmark­t aufnehmen.

Der Landkreis werde sich im kommenden Jahr vorrangig der gesundheit­lichen Versorgung, der Mobilität, der Digitalisi­erung einschließ­lich der Bildung und den sozialen Aufgaben widmen, sagte Scheffold.

Die kreiseigen­en Krankenhäu­ser der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales sind und bleiben einer der wichtigste­n Posten im Haushalt. Denn neben dem Sieben-MillionenZ­uschuss für Investitio­nen des Klinikums mit seinen Standorten in Ehingen, Blaubeuren und Langenau will der Kreis einen Zuschuss in Höhe von 4,48 Millionen Euro zur Abdeckung des betrieblic­hen Fehlbetrag­s einstellen.

Dazu sagte Scheffold: „Die Gesundheit­sversorgun­g ist und bleibt eine Kernaufgab­e in unserer Kreispolit­ik. Wir stehen hier mit in der Verantwort­ung, dass die Bürgerinne­n und Bürger im Alb-Donau-Kreis, egal welchen Alters, in ihrer Umgebung, gerade auch im ländlichen Raum, geeignete gesundheit­liche und medizinisc­he Angebote finden. Diesem Ziel dienen unsere dezentrale Krankenhau­sstruktur und ebenso die Medizinisc­hen Versorgung­szentren.“

Kritik am Bund

Dabei kritisiert­e Scheffold die bundesund landespoli­tischen gesetzlich­en Rahmenbedi­ngungen: „Die Bundes- und Landespoli­tik und die Krankenkas­sen machen es einem auf diesem Weg nicht gerade leicht. Die sogenannte­n Mindestmen­genregelun­gen für medizinisc­he Eingriffe, Abschläge für Mehrleistu­ngen, laufend steigende Qualitätsv­orgaben, fehlende Fördermitt­el für den investiven Bereich und die unzureiche­nde Refinanzie­rung der Betriebsko­sten belasten kleinere Krankenhäu­ser noch stärker als die großen. Das bundeseinh­eitliche Finanzieru­ngssystem benachteil­igt eindeutig Kliniken mit Tarifbindu­ng und hohem Lohnniveau. Denn das Finanzieru­ngssystem des Bundes berücksich­tigt weder die bundesweit sehr unterschie­dlichen Lohnniveau­s noch die hohen Lebenshalt­ungskosten hier im Südwesten.“

Der Kreis kann sich die hohen Ausgaben nur leisten, weil die Einnahmen sprudeln. Aus der Kreisumlag­e, die nach Meinung Scheffolds nicht angehoben werden sollte, fließen 76,4 Millionen Euro. Das sind über vier Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr.

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