Schwäbische Zeitung (Biberach)
Die angeschlagene Handballseele
Vor ein paar Wochen habe ich hier getitelt: Den
HRW wachrütteln. Offensichtlich ist mir das nicht gelungen.
Der Handballverein Rot-Weiß Laupheim hat seine
Talfahrt in der Württembergliga nicht beendet. Im Gegenteil. Nach dem hoffnungsvollen Sieg gegen Aufsteiger Ostfildern am 21. Oktober verlor die Mannschaft von Trainer Mihut Pancu drei weitere Spiele und ist in die Nähe der Abstiegsränge gerutscht. Drei Siegen stehen sieben Niederlagen gegenüber. Mit sechs Punkten ist der HRW Viertletzter. Die Alarmglocken müssen schrillen. Trotz Abgängen, Verletztenmisere und Blauen Karten. Das sind alles Erklärungen für eine jetzt schon verkorkste Saison. Mit Sergiu Zvanciuc haben die RotWeißen einen Führungsspieler verloren. Mit Tim Rodloff fehlt ein zweiter schon zu lange. Mihut Pancu ist Trainer geworden und Yannick Niederbacher ist auch schon ewig verletzt. Torwart Andreas Biller ist auch weg. Patrick Müller wollte weg, hat sich aber in den Dienst des Vereins gestellt. Irgendwie ist der Wurm drin. So einen Rückschlag hätte ich mir nicht träumen lassen, und die sehr weitsichtigen Verantwortlichen sich vermutlich auch nicht. Klar ist aber spätestens jetzt: Der HRW muss sich von allen bisherigen Saisonzielen verabschieden und befindet sich im Abstiegskampf.
Und der wird hart, zumal die meisten Spieler diese mentale Belastung nicht kennen. Insofern sind die erfahrenen Spieler wie Daniel Amann, Philipp Zodel und auch Zugang Roland Kroll gefragt. Sie müssen jetzt die Zügel gemeinsam mit Coach Pancu in die Hand nehmen. Die Lage ist ernst. Das wissen auch die vielen Fans, die nach wie vor in die Rottumhalle pilgern. Sie haben jedenfalls mehr verdient als das bisher Gezeigte in dieser Saison. Gegen Spitzenreiter Gmünd gab es gute Ansätze, am Ende aber doch eine klare Niederlage. Jetzt geht es nach Wolfschlugen. Ob die „Hexabanner“der richtige Aufbaugegner für den HRW sind, darf zumindest in Frage gestellt werden. Aber eine Überraschung täte der angeschlagenen Handballseele in Laupheim sicher gut. Ein kleines Erfolgserlebnis wäre auch nicht schlecht – ich denke da an ein Unentschieden in der Nürtinger Vorstadt. Warum denn nicht?
In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbische Zeitung“das Sportgeschehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwinkern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebische.de