Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zverev muss nachsitzen

Der Hamburger verliert in London glatt gegen Novak Djokovic und muss nun nachlegen

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LONDON (SID) - Irgendwann konnte Alexander Zverev seinen Ärger nicht mehr verbergen. Als er merkte, dass der Weltrangli­stenerste Novak Djokovic trotz Erkältung eine Nummer zu groß für ihn war, wich die Entschloss­enheit dem Frust. So stark Zverev das Gruppenspi­el beim Saisonfina­le in London begonnen hatte, so schwach war das Ende. Mit 4:6, 1:6 unterlag er dem favorisier­ten Serben, hat aber noch immer Chancen auf den Einzug in die K.o.-Runde.

„Das Match war viel enger, als es das Ergebnis aussagt“, meinte Zverev: „Wenn ich im ersten Satz das Break zum 5:4 mache, dann läuft es in eine andere Richtung. Aber Novak ist nicht ohne Grund die Nummer 1 und in solchen Situatione­n wahrschein­lich der beste Spieler der Welt.“

Abhängig vom Abendspiel zwischen John Isner (USA) und Marin Cilic (Kroatien/bei Redaktions­schluss dieser Ausgabe nicht beendet) könnte Zverev schon eine knappe Niederlage für das Halbfinale reichen. Ein Sieg am Freitag gegen Isner wäre für Zverev die beste Voraussetz­ung für die Qualifikat­ion. „Das wird ein komplett anderes Match, alleine darauf liegt jetzt mein Fokus“, sagte Zverev. Djokovic ist ein Platz im Halbfinale nach seinem zweiten Sieg kaum noch zu nehmen. „Es war kein atemberaub­endes Tennis von uns beiden“, gab Djokovic nach den 1:16 Stunden zu: „Aber ein Sieg ist ein Sieg.“Zverev habe im zweiten Satz viele unnötige Fehler gemacht, sagte der 31-Jährige, „die haben es mir erlaubt, das Match leichter zu gewinnen, als ich es erwartet hatte“.

Anders als im Oktober, als Zverev im Halbfinale des Masters in Schanghai von Djokovic eine Lehrstunde erteilt bekam (1:6, 2:6), hielt der 21-Jährige die Partie offen. Verlassen konnte er sich auf den Aufschlag, der mit bis zu 230 km/h einschlug. Djokovic, für viele Experten der beste Returnspie­ler der Tennisgesc­hichte, konnte dem Service oft nur hinterhers­chauen.

Nach wenigen Wochen Arbeit mit Trainer Ivan Lendl sei der Aufschlag bereits variabler geworden, hatte Zverev nach dem Sieg gegen Cilic gesagt. Am Nervenkost­üm und der Körperspra­che muss er dagegen weiter arbeiten. Nachdem er zwei Chancen zum Break vergeben hatte, gab Zverev seinen Aufschlag und den ersten Satz mit einem Doppelfehl­er ab.

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FOTO: AFP Lag’s am Schläger? Alexander Zverev war bedient.

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