Humor hat heilende Kräfte

„Mitten im Leben vom Tod umfangen“– Ein Klinikclown berichtet

BIBERACH (sz) - Im Rahmen der Kooperationsreihe „Mitten im Leben vom Tod umfangen“, die von der Kontaktstelle Trauer, der katholischen Erwachsenenbildung der Dekanate Biberach und Saulgau und der Volkshochschule Biberach angeboten wird, ist Ludger Hoffkamp, Klinikclown und -seelsorger ins Komödienhaus nach Biberach gekommen. Sein Thema: „Humor hilft! Wie Humor uns in (Krisen-) und Abschiedssituationen unterstützen kann.“

Die rund 70 Besucher erlebten einen außergewöhnlichen Abend. Es begann damit, dass Referent Ludger Hoffkamp alle Besucher persönlich begrüßte, nach ihren Vornamen fragte und sie während des Vortrags immer wieder namentlich ansprach. Nach einem lockeren Einstieg schaffte es Hoffkamp, in nur wenigen Sätzen, sofort zu existentiellen Fragen zu kommen. Dabei gelang es ihm, ernste Themen wie Krisen, Tod und Trauer auf eine leichte und doch tiefgründige Art und Weise aufzugreifen. Zu keinem Zeitpunkt hatte der Abend den Charakter eines klassischen Vortrags. Ohne Rednerpult, dafür aber im Dialog mit dem Publikum, mit Musik, Bildern und kleinen Video-Clips, mit Zitaten aus Bibel und Literatur sowie durch Clownerie und Zauberei vermittelte Hoffkamp seine Grundthese: Humor kann in Krisen- und Abschiedssituationen eine große Hilfe sein. Und als Klinikclown bei der Stiftung „Humor hilft heilen“(Eckart von Hirschhausen), katholischer Seelsorger, Pastoralreferent, Trauerbegleiter und Gestalttrainer kann Hoffkamp auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Es war besonders eindrücklich, wenn Hoffkamp von diesen Erfahrungen erzählte. Dabei wurde deutlich: Auch in schwerer Krankheit oder Trauer kann Humor ein Türöffner sein, weil er Menschen hilft, sehr sensible Themen entkrampfter anzugehen und sich zu öffnen. „Emotionale Tränen wie beim Verlust eines Menschen“, so Hoffkamp, „wirken antitoxisch und haben eine befreiende Wirkung.“

Am Ende des Abends nahm HOffkamp seine Ukulele und sang mit den Zuhörern das Kinderlied „La, le, lu“. Ein berührender Abend klang aus.

FOTO: BJOERN HELD Ludger Hoffkamp, hat einen besonderen Vortrag gehalten.