Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neurochirurgie startet im Januar
Professor aus Mannheim leitet neue Abteilung des Memminger Klinikums
MEMMINGEN - Das Leistungsspektrum des Klinikums Memmingen erweitert sich zum Jahresanfang: Das Krankenhaus bekommt eine Neurochirurgie. Im Blickpunkt der neuen Hauptabteilung stehen Erkrankungen und Verletzungen des Nervensystems. Beispielsweise können dann Operationen am Gehirn oder an der Wirbelsäule vorgenommen werden. Auch bei der fachübergreifenden Versorgung von Schlaganfallpatienten wird die neue Memminger Abteilung mitarbeiten.
Sie ist zudem Teil eines regionalen Zentrums innerhalb des Traumanetzwerks Ulm von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. Bei dieser Zusammenarbeit nimmt das Klinikum Memmingen ganzjährig Patienten zum Beispiel mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen auf.
Vor einem Monat hatte das zuständige Bayerische Gesundheitsministerium endgültig grünes Licht für die neue Hauptabteilung am Klinikum Memmingen gegeben. Damit kann sie zum 1. Januar in Betrieb gehen. „Alle Verantwortlichen freuen sich sehr über die Zuerkennung“, sagte Wolfram Firnhaber auf Anfrage unserer Zeitung. Der Verwaltungsleiter des Memminger Klinikums betonte, dass die Neurochirurgie für sein Haus „strategisch von enormer Bedeutung“sei.
Klinikum fehlen noch Mitarbeiter
Bis zum Start müssen aber noch einige Vorbereitungen erfolgen. Fest steht aber immerhin, wer die Hauptabteilung leiten wird: Professor Dr. Der Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Nervensystems widmet sich die Neurochirurgie. Eine solche Abteilung gibt es künftig auch am Memminger Klinikum. Sie nimmt Anfang kommenden Jahres die Arbeit auf.
Marcel Seiz-Rosenhagen. Der neue Chefarzt war bisher Leitender Oberarzt der Neurochirurgie des Uniklinikums Mannheim. Im Laufe des Januars sollen zwei Oberärzte hinzustoßen. Ihre Aufgabe wird zunächst sein, den Aufbau der notwendigen Infrastruktur zu begleiten und die Mitarbeiter im OP, auf der Intensiv- und den Bettenstationen sowie in den Funktionsbereichen intensiv zu schulen.
Bis zu 20 der insgesamt 500 Betten des Klinikums sind vorgesehen,
sowohl auf der Intensivstation als auch auf anderen Stationen. Noch fehlen allerdings einige wichtige technische Geräte. Die Ausschreibung laufe derzeit europaweit, so Firnhaber. Spätestens Ende März soll alles zur Verfügung stehen. „Die Ausschreibungsergebnisse müssen aber erst vorliegen, bevor eine genaue Aussage über die Höhe der Investitionen getroffen werden kann.“Auch seien noch einige Umbauten notwendig, die zurzeit abgestimmt würden.
Für den Betrieb der Neurochirurgie werden zudem mehr Mitarbeiter benötigt. „Wir würden uns freuen, wenn insbesondere Pflegekräfte und OP-Fachkräfte sich bei uns bewerben, um beim Aufbau der Neurochirurgie aktiv mitzuwirken“, erklärte der Verwaltungschef. Finanziell muss das Klinikum die neue Hauptabteilung selbst stemmen. Unmittelbare Förderleistungen des Landes gibt es nicht, weder für Investitionen noch für den laufenden Betrieb.